Britische Corona-Variante bei fast 90 Prozent in Deutschland |
Die Corona-Variante B.1.1.7 hat sich in kürzester Zeit in Deutschland durchgesetzt. / Foto: Adobe Stock/Imillian
Der Anteil von B.1.1.7 sei kontinuierlich gestiegen, teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwochabend mit Verweis auf Tests der vergangenen Woche (22.-28. März) mit. Die Verbreitung der Variante sei besorgniserregend, weil sie «nach bisherigen Erkenntnissen deutlich ansteckender ist und vermutlich schwerere Krankheitsverläufe verursacht als andere Varianten.» Der Anstieg der Fallzahlen insgesamt und der Infektionen durch B 1.1.7. werde zu einer «deutlich ansteigenden» Anzahl von Covid-19-Patienten in Kliniken führen.
Alle in Deutschland verfügbaren Impfstoffe schützten nach derzeitigen Erkenntnissen jedoch sehr gut vor einer Erkrankung durch B.1.1.7 und auch vor schweren Erkrankungen durch zwei andere Varianten – B.1.351 und P.1, schreibt das RKI. Diese beiden Virusvarianten spielen laut RKI derzeit in Deutschland kaum eine Rolle: Die in Südafrika verbreitete Variante B.1.351 sei in 0,8 Prozent der darauf untersuchten positiven Proben nachgewiesen worden, die stark in Brasilien zirkulierende Variante P.1 sogar nur in 0,1 Prozent. Beide Varianten können den Antikörpern des Immunsystems ein Stück weit entweichen. Ihr Anteil sei so niedrig, weil es in Deutschland keine Bevölkerungsimmunität gebe, hatte der Berliner Virologe Professor Dr. Christian Drosten kürzlich in seinem NDR-Podcast erklärt. «Diese Varianten kommen nur dann hoch, wenn wir in der Bevölkerung schon eine Immunität haben. Sonst profitieren die nicht von ihren Mutationen.» Auch Drosten zufolge schützen die Impfstoffe jedoch in beiden Fällen vor einem schweren Covid-19-Verlauf.
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