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Ingelheim
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Bittersüßer Blick durchs Schlüsselloch

Bereits im 65. Jahr bringt Boehringer Ingelheim internationale Kunst an den Rhein. Die aktuelle Ausstellung »Home Sweet Home« stellt das Zuhause in den Fokus und spannt dabei einen Bogen vom Jahr 1900 bis in die Gegenwart. 
AutorKontaktAngela Kalisch
Datum 26.04.2024  07:00 Uhr

Kein anderer Ort hat eine so identifikationsstiftende Bedeutung wie das eigene Zuhause. Egal ob Eigenheim oder Mietwohnung; die eigenen vier Wände bieten im Idealfall Schutz und Geborgenheit, sind privater Rückzugsort und Raum für persönliche Gestaltung. Redewendungen wie »Trautes Heim, Glück allein« und »My Home is my Castle« zeugen von seinem hohen Stellenwert. Das Zuhause gilt es nach außen zu verteidigen.

Unter dem Titel »Home Sweet Home« zeigt die diesjährige Ausstellung der »Internationalen Tage« im Kulturforum Ingelheim allerdings keineswegs nur die sonnigen, sondern auch die finsteren Seiten im trauten Heim. Katharina Henkel, die als neue Kuratorin erstmals die traditionsreiche Kulturreihe verantwortet, will mit dem Thema »Zuhause« einen Generationenwechsel vollziehen. Ihr Konzept sieht vor, einen zeitlichen und auch gattungsübergreifenden Bogen in die Gegenwartskunst zu schlagen.

Die aktuelle Ausstellung ist laut Henkel insofern programmatisch; sie zeigt zahlreiche Werke von neu entdeckten zeitgenössischen Künstlern genauso wie von großen bekannten Namen wie Max Beckmann, Käthe Kollwitz, Edvard Munch und Pablo Picasso. Zeichnungen, Gemälde, Fotografien, Skulpturen und Videoarbeiten finden nebeneinander ihren Platz. Die Klammer bildet das durch Innenräume definierte Zuhause, in dessen Mittelpunkt nicht das Interieur selbst steht, sondern die Tätigkeit der Menschen, die sich allein oder in Gruppen in diesen Räumen bewegen. Im Spannungsfeld von alten und neuen Werken zeigt sich, auf welch unterschiedliche Weise sich Künstlerinnen und Künstler mit einem Sujet auseinandersetzen.

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