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Multiples Myelom

Bispezifische Antikörper lassen hoffen

Die bispezifischen Antikörper Talquetamab und Teclistamab von Janssen-Cilag befinden sich in klinischer Prüfung bei stark vorbehandelten Myelom-Patienten. Beide konnten ein anhaltendes Ansprechen erzielen.
PZ
Kerstin A. Gräfe
11.06.2021  16:00 Uhr

Bispezifische Antikörper sind künstlich hergestellte Antikörper, die T-Zellen adressieren. Mit ihnen verfolgt man den Ansatz, zwei oder mehr Antigen-erkennende Bestandteile in einem Gebilde zusammenzuführen, das anschließend in der Lage ist, an zwei oder mehr Targets zu binden. Dies trägt der Tatsache Rechnung, dass an einer Erkrankung oft mehr als ein Signalweg beteiligt ist. Mit Blinatumomab (Blincyto®) von Amgen und Emicizumab (Hemlibra®) von Roche sind bereits zwei Vertreter dieser Wirkstoffgruppe zugelassen.

Der bispezifische Antikörper Talquetamab richtet sich sowohl gegen GPRC5D, ein neues Zielprotein bei der Behandlung des Multiplen Myeloms, als auch gegen CD3 auf T-Zellen. Er befindet sich in Phase I der klinischen Prüfung. Die Ergebnisse der Studie MonumenTAL-1 wurden kürzlich auf dem Jahreskongress der US-amerikanischen Krebsgesellschaft ASCO vorgestellt.

Demnach zeigte sich unter Talquetamab nach einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 6,3 Monaten (1,4 bis 12,0 Monate) eine Gesamtansprechrate von 70 Prozent. Bei 60 Prozent der Patienten, die durchschnittlich sechs vorherige Therapielinien erhalten hatten, konnte ein sehr gutes partielles Ansprechen oder besser beobachtet werden. Die Zeit bis zum ersten bestätigten Ansprechen betrug im Durchschnitt einen Monat (0,2 bis 3,8 Monate). Als häufigste Nebenwirkungen traten Zytokinfreisetzungssyndrom, Neutropenie, Anämie und Dysgeusie auf.

Des Weiteren wurden auf dem ASCO aktualisierte Ergebnisse der Phase-I-Studie MajesTEC-1 mit dem bispezifischen Antikörper Teclistamab vorgestellt. Dieser adressiert sowohl das B-Zell-Reifungsantigen BCMA der Myelom-Zellen als auch CD3 auf T-Zellen. Unter Teclistamab wurde nach einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 6,1 Monaten eine Gesamtansprechrate von 65 Prozent in einer Kohorte von stark vorbehandelten Patienten beobachtet, die im Durchschnitt zuvor bereits fünf Therapielinien erhalten hatten. Die häufigsten unerwünschten Ereignisse waren Zytokinfreisetzungssyndrom und Neutropenie.

Das Multiple Myelom ist eine bösartige Tumorerkrankung aus der Gruppe der Non-Hodgkin-Lymphome. Es entsteht durch die Entartung einer einzigen Plasmazelle, deren Klone sich dann im Knochenmark ausbreiten. Mit jährlich mehr als 138.000 Neuerkrankungen weltweit ist es das zweithäufigste hämatologische Malignom. Trotz der zur Verfügung stehenden Behandlungsmöglichkeiten ist es weiterhin unheilbar.

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