Pharmazeutische Zeitung online
Neuer Therapieansatz

Biontech entwickelt individualisierte Krebsmittel

Das Mainzer Unternehmen Biontech entwickelt individualisierte Krebsmedikamente. Investoren erwarten eine goldene Zukunft. An die deutsche Biotech-Branche als Ganzes glauben Fachleute aber eher weniger.
dpa
PZ
13.12.2019  12:28 Uhr

»An der Goldgrube 12« lautet die Adresse von Biontech in Mainz. Was vor Jahren im Kleinen entstanden ist, gilt inzwischen als Leuchtturm der deutschen Biotech-Branche. Die von dem Onkologen Ugur Sahin mitgegründete Firma entwickelt individualisierte Krebsmedikamente. Investoren glauben an eine goldene Zukunft. Über Finanzierungsrunden, Kooperationen mit Pharmaunternehmen und den Gang an die US-Technologiebörse Nasdaq im Oktober sammelte Biontech mehr als 1,4 Milliarden US-Dollar ein.

»Wir wollen nicht nur einzelne Medikamente entwickeln, sondern wir haben einen komplett neuen Ansatz«, sagt Sahin, der 2019 mit dem Deutschen Krebspreis ausgezeichnet wurde. »Unser Ziel ist es, individualisierte, auf den Krebs jedes einzelnen Patienten maßgeschneiderte Therapien zu entwickeln.« Bisher sei es gängig, die Tumordiagnostik eines Patienten auf einzelne Merkmale zu beschränken und daraus Therapieentscheidungen abzuleiten. Individuelle Besonderheiten der Erkrankung würden nur grob erfasst.

Biontech setzt auf das sogenannte Next-Generation-Sequencing, eine Technologie, die die Analytik von Milliarden genetischer Merkmale in der menschlichen Erbsubstanz sowie Veränderungen im Krebs erfassen kann - etwas komplett Neues. »Sie können das mit Tesla vergleichen«, sagt Sahin. Die ganze Innovationskette samt der Produktion großer Stückzahlen müsse auf die Beine gestellt werden. Nur dass bei Biontech der Grad der Individualisierung viel höher sei. Wenn das funktioniere, bringe es einen enormen Vorsprung gegenüber Wettbewerbern.

Momentan behandele Biontech Patienten mit Krebs im Spätstadium, in dem die Krankheit selten heilbar sei. Der Trend gehe aber dahin, dass auch kleinste Metastasen mit Blutuntersuchungen früher diagnostiziert werden (Liquid Biopsy). Siegfried Bialojan, Biotech-Experte der Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY), betrachtet Biontech neben Qiagen, Evotec oder Morphosys als »Leuchtturm« der deutschen Biotech-Branche. Doch diese Leuchttürme seien nicht sehr repräsentativ für das Segment insgesamt.

In der Breite falle die Branche weit dahinter zurück, obwohl das Potenzial hierzulande angesichts der starken Forschungslandschaft riesig sei. »Vor dem Hintergrund passiert da wenig«, kritisiert Bialojan. Trotz Forschungsförder-Milliarden komme wenig Wertschöpfung heraus. Dass Biontech den Weg an die Nasdaq wählte, ist für Bialojan kein Zufall. »In den USA gibt es ein Rennen von Investoren, die sagen: Wir wetten auf die Zukunft.«

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa