Bewährte Mittel gegen Halsschmerzen |
Um Beschwerden von Halsschmerzen zu lindern, können Lutschtabletten mit Lokalanästhetika oder NSAR empfohlen werden. / © Getty Images/eternalcreative
Halsschmerzen (Pharyngitis) entstehen im Rahmen einer Entzündungsreaktion nach Kontakt mit Erkältungserregern – etwa Rhinoviren. Dabei kommt es zur Freisetzung von entsprechenden Mediatoren wie Bradykinin oder Prostaglandinen. In der Folge erhöht sich die Durchblutung, die häufig mit einer Schwellung der Rachenschleimhaut einhergeht. Nozizeptoren werden auf »empfindlich« geschaltet. Betroffene berichten je nach Intensität von Missempfindungen oder einem rauen Gefühl im Rachen bis hin zu stärkeren Schmerzen. Zwar klingt eine Pharyngitis nach einigen Tagen von selbst wieder ab. Doch während dieser Zeit fühlen sich Betroffene mitunter stark beeinträchtigt.
Kopfschmerztabletten bei Halsschmerzen? Das kann Kunden möglicherweise verwundern. Tatsächlich empfiehlt die DEGAM-Leitlinie »Halsschmerzen« die Wirkstoffe Ibuprofen (etwa Dolormin®) und Naproxen (verschiedene Generika), wenn eine systemische Therapie erforderlich oder gewünscht ist. Bei Nachlassen der Beschwerden sollte die Therapie so früh wie möglich wieder abgesetzt werden. Bestehen gastrointestinale Risiken, kann ein Magenschutz empfehlenswert sein, zum Beispiel bei Personen ab 65 Jahren oder bestimmten Vorerkrankungen. Für die lokale Anwendung eines nicht steroidalen Antirheumatikums ist Flurbiprofen (etwa Dobendan® direkt) in Form von Lutschtabletten oder eines Sprays verfügbar. Als Cyclooxygenasehemmer lindert es entzündungsbedingte Schmerzen und Schwellungen. Seine Wirkung setzt in weniger als 15 Minuten ein und hält bis zu vier Stunden an. Unter anderem bei Patienten mit gastrointestinalen Blutungen in der Vorgeschichte darf Flurbiprofen jedoch nicht angewendet werden, da es resorbiert wird.
Als Lokalanästhetika kommen häufig Benzocain (etwa Dolo-Dobendan®) und Lidocain (etwa Lemocin®) sowie das Mucolyticum Ambroxol (etwa Mucoangin®) zum Einsatz. Letzteres hat in höherer Dosierung eine lokalanästhetische Wirkung sowie entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften. Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen ein Risiko für allergische Reaktionen sowie – bei Benzocain und Lidocain – für eine Methämoglobinämie.