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Selbstmedikation

Bewährte Mittel gegen Halsschmerzen

Grippale Infekte kündigen sich in der Regel mit einem Kratzen im Hals an. Auch stärkere Halsschmerzen können dabei auftreten. Im OTC-Sortiment gibt es zahlreiche Präparate, die die Beschwerden lindern können.
AutorKontaktMaria Pues
Datum 11.11.2025  18:00 Uhr

Halsschmerzen (Pharyngitis) entstehen im Rahmen einer Entzündungsreaktion nach Kontakt mit Erkältungserregern – etwa Rhinoviren. Dabei kommt es zur Freisetzung von entsprechenden Mediatoren wie Bradykinin oder Prostaglandinen. In der Folge erhöht sich die Durchblutung, die häufig mit einer Schwellung der Rachenschleimhaut einhergeht. Nozizeptoren werden auf »empfindlich« geschaltet. Betroffene berichten je nach Intensität von Missempfindungen oder einem rauen Gefühl im Rachen bis hin zu stärkeren Schmerzen. Zwar klingt eine Pharyngitis nach einigen Tagen von selbst wieder ab. Doch während dieser Zeit fühlen sich Betroffene mitunter stark beeinträchtigt.

Kopfschmerztabletten bei Halsschmerzen? Das kann Kunden möglicherweise verwundern. Tatsächlich empfiehlt die DEGAM-Leitlinie »Halsschmerzen« die Wirkstoffe Ibuprofen (etwa Dolormin®) und Naproxen (verschiedene Generika), wenn eine systemische Therapie erforderlich oder gewünscht ist. Bei Nachlassen der Beschwerden sollte die Therapie so früh wie möglich wieder abgesetzt werden. Bestehen gastrointestinale Risiken, kann ein Magenschutz empfehlenswert sein, zum Beispiel bei Personen ab 65 Jahren oder bestimmten Vorerkrankungen. Für die lokale Anwendung eines nicht steroidalen Antirheumatikums ist Flurbiprofen (etwa Dobendan® direkt) in Form von Lutschtabletten oder eines Sprays verfügbar. Als Cyclooxygenasehemmer lindert es entzündungsbedingte Schmerzen und Schwellungen. Seine Wirkung setzt in weniger als 15 Minuten ein und hält bis zu vier Stunden an. Unter anderem bei Patienten mit gastrointestinalen Blutungen in der Vorgeschichte darf Flurbiprofen jedoch nicht angewendet werden, da es resorbiert wird.

Als Lokalanästhetika kommen häufig Benzocain (etwa Dolo-Dobendan®) und Lidocain (etwa Lemocin®) sowie das Mucolyticum Ambroxol (etwa Mucoangin®) zum Einsatz. Letzteres hat in höherer Dosierung eine lokalanästhetische Wirkung sowie entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften. Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen ein Risiko für allergische Reaktionen sowie – bei Benzocain und Lidocain – für eine Methämoglobinämie.

Umstritten: Lokalantiseptika und -antibiotika

Nicht unumstritten ist der Einsatz von Lokalantiseptika wie Amylmetacresol (zum Beispiel Dobensana®), Benzalkoniumchlorid (zum Beispiel Dorithricin®, Cetylpyridiniumchlorid (zum Beispiel Anginetten®) oder Octenidin (zum Beispiel Laryngomedin®). Sie wirken vermutlich über eine Adsorption an Bakterienzellwände, die letztendlich zu deren Zerstörung führt. Allerdings sind grippale Infekte in erster Linie viral bedingt. Lokalantiseptika können jedoch sinnvoll sein, wenn eine bakterielle Beteiligung vermutet wird oder dieser vorgebeugt werden soll. Entsprechendes gilt auch für Lokalantibiotika wie Tyrothricin (etwa Dorithricin®).

Als reizlindernd haben sich außerdem verschiedene Pastillen bewährt. Dazu gehören Sole-Lutschtabletten (etwa Emser Pastillen®) und solche mit verschiedenen pflanzlichen Auszügen. Letztere enthalten meist Extrakte aus Schleimstoffdrogen, zum Beispiel aus Eibisch (etwa Lemocin® ProHydro), Isländisch Moos (etwa Isla® Moos) oder Primel (etwa Ipalat®). Aber auch Hyaluronsäure (etwa GeloRevoice®) kommt hier zum Einsatz. Zwar wirken sie gegen Schmerzen schwächer und kürzer, eignen sich aber auch für eine regelmäßige Anwendung zur Schleimhautbefeuchtung, etwa bei trockener Raumluft. Entzündungshemmende Eigenschaften besitzen Auszüge aus Kamille (etwa Kamillosan®) oder Salbei (etwa Salviathymol®).

Je nach Stärke der Beschwerden sind damit verschiedene Optionen verfügbar. Bei der Auswahl eines Präparates sollte außerdem nach Vorerkrankungen gefragt werden. Für alle Optionen gilt: Sie können akute Beschwerden zwar lindern; den Verlauf des grippalen Infektes jedoch nicht beeinflussen. 

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