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Gematik-Spitze im Gespräch

Besser als beim E-Rezept

Die neue Dreierspitze der Gematik ist erst wenige Monate im Amt – und muss mit der flächendeckenden Einführung der Elektronische Patientenakte (EPA) das vielleicht größte Digitalisierungsprojekt des Landes stemmen. Die PZ sprach mit Florian Fuhrmann, Brenya Adjei und Florian Hartge über diese Herausforderung und warum diesmal alles besser laufen soll als beim E-Rezept.
Alexander Müller
09.01.2025  12:00 Uhr

Gesundheits-Digitalagentur-Gesetz kommt nicht

Eigentlich sollte die Gematik für ihre Großbaustellen noch Rückenwind vom Gesetzgeber bekommen: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte seine Reform schon auf den Weg gebracht. Doch das Gesundheits-Digitalagentur-Gesetz (GDAG) fiel wie viele andere Ampel-Projekte dem Bruch der Koalition zum Opfer.

Für die Arbeit der Gematik wäre das geplante differenzierte Marktmodell interessant gewesen, um im zentralen Vergabeverfahren mehr Ordnung und damit mehr Stabilität in die Telematikinfrastruktur zu bringen. Beim E-Rezept etwa gab es laut Hartge 432 verschiedene Kombinationen von Produkten, und da seien Praxis- und Apothekensysteme noch gar nicht mitgerechnet. »Das war infrastrukturtechnisch schon eine echte Herausforderung«, so Hartge.

Zum GDAG wie zu allen laufenden Gesetzgebungsverfahren äußert sich die Gematik-Spitze nicht, Fuhrmann legt nur Wert auf die Feststellung, dass man auch ohne die Reform »voll arbeitsfähig« sei. »Unsere Strukturen sind fest und klar, sodass wir an den operativen Strängen nicht rütteln müssen.« In der nächsten Legislaturperiode würden diese Themen ohnehin wieder diskutiert werden.

Adjei will mit Sorgen der Industrie aufräumen: »Wir haben kein Eigeninteresse im Markt, aber wir haben schon Interesse an der Stabilität. Die Komplexität der Gesamtstruktur ist vielen vielleicht nicht so klar. Aber das Fundament des Hauses muss stabil sein, wenn man oben weiterbauen möchte.«

Und Stabilität wird wichtiger, je mehr die Produkte im Versorgungsalltag genutzt werden. »Angesichts von jetzt über 540 Millionen eingelösten E-Rezepten und einer ›ePA für Alle‹ verlässt sich der Markt darauf, dass diese Produkte funktionieren. Wenn die Stabilität nicht gewährleistet ist, ist das ein großes Ärgernis – und wird zu einem Politikum«, so Fuhrmann.

Musste Card-Link wirklich sein?

Apropos Politikum: Über ein Thema spricht man bei der Gematik bis heute nicht besonders gern: Card-Link. Das BMG hatte den vierten Einlöseweg für E-Rezepte gegen die Stimmen aller anderen Gesellschafter mit der eigenen Mehrheit durchgesetzt. Nun scheinen sich die Befürchtungen der Apotheker zu bewahrheiten: Der Versandhandel kauft sich mit großen Marketingbudgets deutlich Marktanteile ein.

War es rückblickend wirklich notwendig, diesen Weg zu eröffnen? Hartge: »Es ging darum, der Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, das E-Rezept digital einzulösen und dafür gibt es jetzt eine Lösung, die offensichtlich angenommen wird. Insofern hat es mit Blick auf die Patientinnen und Patienten geholfen.« Fuhrmann hatte aber schon im Talk bei der Expopharm erneut versichert, dass es sich um eine Übergangstechnologie handele. Mit der Einführung der GesundheitsID sei Card-Link Geschichte.

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