Besondere Verantwortung des Gesundheitssektors |
Melanie Höhn |
14.03.2024 13:00 Uhr |
Die gerechte Verteilung der Verantwortung für Klimaschutzmaßnahmen sei vornehmlich eine staatliche Aufgabe. Bei deren Erfüllung müssten auch Unternehmen und andere private kollektive Akteure deutlich stärker in die Pflicht genommen und durch entsprechende Rahmenbedingungen unterstützt werden. »Der bislang weit verbreitete Fokus auf die individuelle Verantwortung von Einzelpersonen wird der Problemlage nicht gerecht. Individuelle Entscheidungsfreiheit wird immer auch mitbestimmt durch gemeinsames Handeln vieler und wesentlich von politischen Rahmenbedingungen geprägt« so der Rat. Deshalb seien klare gesetzliche Regelungen notwendig, um Individuen klimafreundliches Handeln zu erleichtern.
Die Politik müsse die gesellschaftlichen Verhältnisse und rechtlichen Rahmenbedingungen so gestalten, dass emissionsärmeres Verhalten ohne unzumutbare persönliche oder unternehmerische Belastungen möglich sei und dass Lasten gerecht verteilt würden. Zudem müsse die Politik bessere Rahmenbedingungen schaffen, die Individuen und Unternehmen klimafreundliches Handeln erleichtern und die Belange junger und zukünftiger Menschen stärker berücksichtigen. Gleichzeitig verweisen die Empfehlungen auf die individuelle moralische Mitwirkungspflicht aller Menschen, zur Bewältigung des Klimawandels im Rahmen ihrer Möglichkeiten einen Beitrag zu leisten.
»Wer leistungsfähiger ist – und möglicherweise auch mehr zum Klimawandel beiträgt – muss mehr Verantwortung übernehmen und stärker in Vorleistung gehen«, betonte Armin Grunwald, stellvertretender Sprecher der Arbeitsgruppe zur Klimaethik. »Das betrifft sowohl Länder und Unternehmen als auch einzelne Menschen. In Anbetracht der außerordentlich schwerwiegenden Folgen einer ungebremsten globalen Erderwärmung wäre es geradezu unverantwortlich, erst aktiv zu werden, wenn andere nachziehen.«