Pharmazeutische Zeitung online
Notfallkontrazeption

Beratung zur »Pille danach« in drei Schritten

Eine Beratungsroutine zur Notfallkontrazeption zu entwickeln, ist gar nicht so einfach. Vergleichsweise selten wird die Pille danach nachgefragt. Wann ist Levonorgestrel und wann Ulipristalacetat geeignet? Nicht immer passen beide Wirkstoffe grundsätzlich. Ein Beratungswissen-Update.
Elke Wolf
12.07.2023  18:00 Uhr
Beratung zur »Pille danach« in drei Schritten

Bei der Abgabe muss das pharmazeutische Personal überprüfen, ob eine Einnahme sinnvoll und sicher ist. Grundsätzlich wird die Abgabe nur an die betroffene Frau mit persönlicher Beratung empfohlen. Die Bundesapothekerkammer (BAK) hat dazu Handlungsempfehlungen herausgegeben. Danach gibt es zehn Fragen, die bei der Abgabe der Pille danach gestellt werden sollten:

  1. Wie alt sind Sie?
  2. Wieso benötigen Sie die Pille danach«?
  3. Wie lange liegt der ungeschützte Geschlechtsverkehr zurück?
  4. Wie verhüten Sie prinzipiell?
  5. Wie lange liegt Ihre letzte Periode zurück?
  6. Haben Sie die Pille danach (in diesem Zyklus) schon einmal eingenommen?
  7. Besteht die Möglichkeit, dass Sie schwanger sind?
  8. Stillen Sie aktuell?
  9. Nehmen Sie andere Medikamente ein?
  10. Leiden Sie unter akuten oder chronischen Krankheiten?

Stellt sich während der Beratung heraus, dass eine Abgabe nicht infrage kommt, sollte das pharmazeutische Personal der Kundin zu einem Besuch beim Gynäkologen raten. Dieser kann im Zweifelsfall oder auch wenn das Einnahmefenster für die Pille danach überschritten ist, eine Kupferspirale einsetzen. Das gilt als die sicherste Form der Notfallverhütung.

Schritt 1: Indikation klären

Um das geeignete Präparat in der Offizin wählen zu können, braucht das pharmazeutische Personal verschiedene Informationen. Die wichtigste dabei: »Wie lange liegt die Verhütungspanne zurück?« Hintergrund: Die zur Notfallverhütung eingesetzten Wirkstoffe Levonorgestrel und Ulipristalacetat verschieben durch ihre Aktivierung des Progesteronrezeptors den Anstieg des Luteinisierenden Hormons (LH) und damit den Eisprung um etwa fünf Tage. Da Spermien etwa fünf Tage überlebens- und befruchtungsfähig sind, wird durch die Pille danach Zeit gewonnen und ein Zusammentreffen von befruchtungsfähiger Eizelle und Spermien verhindert.

Levonorgestrel ist ein Gestagen und in Präparaten wie Pidana® und Unofem Hexal® enthalten. Ulipristalacetat ist ein selektiver Progesteron-Rezeptor-Modulator und Wirkstoff von EllaOne®, Femke® oder Lencya®.

Zulassungstechnisch ist die Abgabe von Levonorgestrel bis zu drei Tage und von Ulipristalacetat bis zu fünf Tage nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr oder Verhütungsversagen gestattet.

Der Unterschied der beiden Wirkstoffe liegt in ihrem Wirkfenster. Ulipristalacetat hat ein längeres Wirkfenster von bis zu 120 Stunden im Vergleich zu Levonorgestrel von 72 Stunden. Ulipristalacetat wirkt auch noch in den fruchtbaren Tagen kurz vor dem Eisprung – nämlich, wenn der LH-Anstieg bereits begonnen hat. Levonorgestrel ist nur wirksam, solange der LH-Anstieg noch nicht eingesetzt hat. Kommt die Kundin später als fünf Tage nach der Verhütungspanne, ist die Pille danach nicht mehr indiziert.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa