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Covid-19-Impfung

Beratergremium der FDA gegen eine Auffrischung für alle Amerikaner

Wie erwartet stimmte am späten Freitagabend die US-Arzneimittelbehörde FDA für eine Auffrischimpfung mit dem mRNA-Impfstoff der Firmen Biontech/Pfizer. Aber nicht für jeden.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 20.09.2021  12:00 Uhr

Wenig überraschend votierten 16 von 18 Berater der US-Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde (FDA) dafür, den meisten Amerikanern (noch) keine Booster-Impfung mit dem Biontech/Pfizer-Impfstoff zu empfehlen.

Damit düpiert das Beratergremium die Regierung des US-Präsidenten Joe Biden, die angekündigt hatte, einen Plan für eine Auffrischimpfung aller vollständig geimpften Amerikaner ab einem Alter von 16 Jahre umzusetzen. Diese politische Ankündigung kam wieder einmal, bevor die Bewertung der wissenschaftlichen Evidenz durch die zuständige Behörde abgeschlossen war.

Allerdings stimmten die Experten der FDA nicht generell gegen eine Auffrischimpfung. Einstimmig empfahl das 18-köpfige Gremium eine Auffrischungsimpfung für Menschen, die älter als 65 Jahre sind und ein hohes Risiko für schwere Covid-19-Erkrankungen haben. Zudem empfehlen die Experten, Beschäftigten im Gesundheitswesen und Personen mit hohem Risiko einer »beruflichen« Exposition gegenüber Covid-19 eine Auffrischimpfung anzubieten.

Votum nicht bindend

Zwar ist das Votum des beratenden Ausschusses für Impfstoffe und verwandte biologische Produkte der FDA nicht bindend. Man kann aber davon ausgehen, dass die FDA dieser Empfehlung folgt.

»Noch sind zu viele Fragen unbeantwortet, als dass ich mich wohl dabei fühlen würde, einer allgemeinen Empfehlung für eine Booster-Impfung zuzustimmen«, sagt Dr. A. Oveta Fuller, Ausschuss-Mitglied und außerordentliche Professorin für Mikrobiologie und Immunologie an der Medizinischen Fakultät der Universität von Michigan dem »Guardian«.

Dr. Eric Rubin, Assistenzprofessor für Mikrobiologie und Molekulargenetik in Harvard und ebenfalls Mitglied des Beratergremiums, sagt, »er gehe stark davon aus, dass der Impfstoff generell ein geringes Risiko berge. Aber das wissen wir noch nicht, und ich glaube nicht, dass ich einem 16-Jährigen zum jetzigen Zeitpunkt den Impfstoff für eine Auffrischimpfung geben würde«. Denn für den Antrag auf Zulassung einer Booster-Impfung bei der FDA waren nur Zwischenergebnisse einer Studie übermittelt worden, die die Daten von 306 Probanden im Alter von 18 bis 55 Jahren enthielten.

Nachlassen des Immunschutzes wird infrage gestellt

Ein Grund für die Zurückhaltung des Expertengremiums basiert auf der ungeklärten Frage, ob tatsächlich der Immunschutz nach sechs Monaten soweit abgenommen hat, dass eine Auffrischimpfung erforderlich ist. Die Konzentration an zirkulierenden Antikörpern wird häufig als Surrogat für einen ausreichenden Immunschutz verwendet. Offensichtlich teilen jedoch mehrere Mitglieder des Expertengremiums diese These aufgrund noch mangelnder Evidenz nicht.

Andere hingegen widersprechen diesen Zweifeln. So äußerte sich beispielsweise Dr. Jay Portnoy vom Children's Mercy Hospital in Kansas City gegenüber dem »Guardian«, dass er bereits eine dritte Dosis des Impfstoffs verschrieben habe. »Wollen wir warten, bis mehr bereits geimpfte Menschen erkranken, wenn wir sie vor der Krankheit schützen könne? Ich möchte Covid-19 lieber nicht bekommen«, so der Wissenschaftler.

Diese Ansicht wiederum teilten auch die anderen Kommissionsmitglieder – allerdings nur für die besonders gefährdete Population, also die Menschen über 65 Jahre und für Personen, die aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit ein hohes Risiko für eine Infektion besitzen.

Alle anderen können momentan noch auf eine Auffrischimpfung verzichten, so die Mehrheitsmeinung, auch um Impfdosen für diejenigen vorzuhalten, die bisher noch nicht geschützt sind.

Ihren Ärger über das politische Vorpreschen vor einer abschließenden Experten-Evaluierung hatte eine Gruppe von Wissenschaftlern in einer Publikation im Wissenschaftsjournal »The Lancet« artikuliert.

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