Bei Omikron-Impfstoffen wohl nicht problematisch |
Theo Dingermann |
01.09.2022 11:30 Uhr |
Die Ergebnisse dieser Arbeit sind für das Verständnis der Auswirkungen der immunologischen Prägung von großer Bedeutung und werden bei der Entwicklung und Erprobung von Impfstoffen gegen Virusvarianten sicherlich eine Rolle spielen.
Obwohl die Experimente in dieser Arbeit an Mäusen durchgeführt wurden, glauben die Forschenden schließen zu können, dass die Omikron-Varianten eine ausreichend große evolutionäre Distanz von dem Wildtyp-SARS-CoV-2-Stamm haben, um das Problem der ursprünglichen immunologischen Prägung zu umgehen. Allerdings zeigen zumindest die Daten aus der Maus, dass volle Booster-Wirksamkeit erst nach einer zweiten heterologen Booster-Dosis erreicht wird.
Somit liefert die Studie weitere Argumente dafür, angepasste Booster-Impfstoffe so zu entwickeln, dass die Antigene von Virusvarianten mit maximalem genetischem Abstand zum Wildtyp abgeleitet sind. Zudem werfen die Ergebnisse der Studie die Frage auf, ob es klug ist oder nicht vielmehr kontraproduktiv, auch Antigene in die Impfstoffe zu integrieren, die vom Wildtypvirus abgeleitet sind. Momentan steht die Zulassung solcher bivalenter Impfstoffe kurz bevor, nicht aber die von monovalenten Impfstoffen.
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