Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Lungenentzündung

Bei Kindern reichen drei Tage Amoxicillin

Bei einer ambulant erworbenen Lungenentzündung bei Kindern ist eine dreitägige Amoxicillin-Therapie mindestens genauso wirksam wie eine fünftägige. Zu diesem Schluss kommen Forschende aus Freiburg, die im Auftrag des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) Studien analysiert haben, die verschiedene Therapiedauern vergleichen. 
AutorKontaktLaura Rudolph
Datum 16.01.2025  15:00 Uhr

Bekommen Kinder außerhalb eines Krankenhauses eine Lungenentzündung, spricht man von einer ambulant erworbenen pädiatrischen Pneumonie (Pediatric Community Acquired Pneumonia, pCAP). Ein typischer Auslöser ist das Bakterium Streptococcus pneumoniae. Bei einem nicht schweren Krankheitsverlauf empfiehlt die S2k-Leitlinie zum Management der pCAP, die Infektion für fünf Tage antibiotisch zu behandeln, vorrangig oral mit Amoxicillin.

Ob auch bereits eine dreitägige Amoxicillin-Therapie den gewünschten Erfolg bringt, hat nun ein interdisziplinäres Forschungsteam unter der Federführung des Uniklinikums Freiburg untersucht. Ausgangspunkt der Analyse war eine Anfrage an das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) im Rahmen des »Themencheck Medizin«, bei dem Bürger Fragen zur Bewertung von Untersuchungs- und Behandlungsverfahren stellen können.

Ebenfalls untersucht wurde, ob eine im Vergleich zur Standarddauer verkürzte Antibiotikatherapie bei akuter Mittelohrentzündung bei Kindern den gewünschten Therapieerfolg bringt. Das Forschungsteam wertete insgesamt 19 Studien aus.

Wie das IQWiG im vorläufigen Ergebnisbericht mitteilte, ist die dreitägige Amoxicillin-Therapie der fünftägigen zur Behandlung einer nicht schweren pCAP nicht unterlegen und ging mit weniger Nebenwirkungen einher. Bei der akuten Mittelohrentzündung ergebe sich jedoch »kein Anhaltspunkt für Nichtunterlegenheit einer kürzeren Antibiotikatherapie«.

Kürzere Therapie bei Lungenentzündung ausreichend

Sieben Studien verglichen den Therapieerfolg von unterschiedlich langen Amoxicillin-Behandlungen bei nicht schwerer pCAP. Insgesamt wurden 8590 Kinder im Alter zwischen zwei Monaten und zehn Jahren eingeschlossen. Verglichen wurden drei versus fünf Tage (drei Studien), drei versus sieben Tage (eine Studie), drei versus zehn Tage (eine Studie) und fünf versus zehn Tage (drei Studien). Eine Studie untersuchte sowohl drei versus zehn als auch fünf versus zehn Tage.

Die fünftägige Amoxicillin-Therapie war der zehntägigen nicht unterlegen. Selbiges gilt für die dreitägige Therapie im Vergleich zur fünf-, sieben- oder zehntägigen. In Puncto Nebenwirkungen war die dreitägige der fünftägigen Therapie überlegen. Dagegen konnte für eine Therapiedauer von fünf statt zehn Tagen »kein Anhaltspunkt für Nichtunterlegenheit bei unerwünschten Ereignissen« gefunden werden.

Was das Wiederauftreten der Infektion und die Sterblichkeit betrifft, ließ sich ebenfalls kein Anhaltspunkt für die Nichtunterlegenheit der kürzeren Therapiedauern ableiten (in fünf beziehungsweise sieben Studien untersucht). Aber: Nur weil das Gegenteil nicht bewiesen werden konnte, bedeutet dies im Umkehrschluss nicht automatisch, dass kürzere Therapien tatsächlich »schlechter« sind.

Unklar bleibt, wie sich eine noch kürzere Antibiotikadauer als drei Tage auswirkt. Hierzu verweist das IQWiG auf eine laufende Studie aus Australien, die in vier Studienarmen die zwei-, drei-, vier- und fünftägige Amoxicillin-Therapie vergleicht. Auch fehlen Studien zur Behandlungsdauer bei älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit CAP sowie zu weiteren, bei Lungenentzündung häufig eingesetzten Antibiotika. Dazu zählen Amoxicillin plus Clavulansäure, Clarithromycin oder Doxycyclin.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa