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BVDAK-Diskussion

Bei der ABDA ist Innovation nötig

Die Diskussionsteilnehmer des digitalen BVDAK-Kooperationsgipfels waren sich am Mittwoch einig: Mehr Innovation und Eigeninitiative ist gefordert, damit die Apotheker auch in Zukunft relevant bleiben. Beim Impfen in der Apotheke, bei der Kommunikation mit den Ärzten sowie der Digitalisierung des Gesundheitswesens müssen die Apotheker ihre eigene Zukunft aktiver gestalten. Die Arbeit der ABDA wurde dabei heftig kritisiert.
Charlotte Kurz
03.02.2021  16:40 Uhr

Es braucht in Zukunft mehr Innovation und mutige, engagierte Apotheker, die vorangehen aber auch von der Politik gehört werden. Darin waren sich die Teilnehmer bei einer Diskussionsrunde im Rahmen des 13. Digitalen BVDAK-Kooperationsgipfel einig. Die Präsidentin der Berliner Apothekerkammer, Kerstin Kemmritz, wünscht sich beispielsweise, dass der »große Tanker«, die ABDA, künftig mehr Basisnähe zeigt, um Probleme besser anzugehen. Dies könnte mithilfe einzelner Arbeitskreise oder Beratergremien geschehen, die sich zu bestimmen Themen einbringen. So sollen die Apotheker laut Kemmritz künftig selbst mehr Vorschläge und Initiativen in der Politik einbringen, als nur auf Verordnungen und Gesetze zu reagieren.

Auch die anderen beiden Diskussionsteilnehmer Ralf König vom Health Innovation Hub des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) und der BVDAK-Vorsitzende Stefan Hartmann wünschen sich mehr Innovation und kritisierten im gleichen Atemzug die ABDA. So beklagte König, dass ein Gefühl von Visionen was die Zukunft der Apothekerschaft angeht bei ihm nicht ankomme. Hartmann stimmte ihm zu: »Die ABDA ist Weltmeister im Bewahren von bestimmten guten Dingen.« Allerdings falle ihm auf, »dass der Abstand zur Realität was wir an der Basis erleben und was in Berlin im Elfenbeinturm passiert, immer größer wird.«

Gerade bei den Modellprojekten beim Grippe-Impfen sei laut Hartmann nicht genug Druck aufgebaut worden, die vier Projekte in den Regelbetrieb zu überführen. Auch Kemmritz ist der Überzeugung, dass viel mehr Apotheker benötigt werden, die »vernünftig eine Spritze setzen können«, um die Ärzte zu entlasten. Zudem sollten in ihren Augen auch privat Versicherte künftig in der Apotheke eine Grippe-Impfung erhalten können. Hartmann wünscht sich zudem, dass die Durchimpfungsrate bei der Grippe-Impfung in Deutschland mithilfe der Apotheken künftig steigen wird. In anderen europäischen Ländern, in denen Apotheker bereits länger gegen Grippe impfen, sei diese Rate bereits viel höher, sagte er. Mit Blick auf die Corona-Impfungen frage er sich, warum in den USA die Impfungen in den Supermärkten starten, aber in Deutschland die Apotheker nicht gegen Covid-19 impfen dürfen. Er kündigte an, hier eine entsprechende Initiative zu starten.

Zusammenarbeit mit Ärzten weiter ausbauen

Auch bei der SARS-CoV-2-Ausnahmeregelung sei eine Verstetigung der Übergangslösung gefordert, so Kemmritz. Auch nach der Pandemie sollten die Apotheken Dosierungen abändern dürfen, nicht nur um Kontakte zu reduzieren, sondern auch um Lieferengpässe von Medikamenten abzufedern. Damit würden die Apotheker auch auf Augenhöhe mit den Ärzten stehen. Die Zusammenarbeit mit den Ärzten sieht auch der Apotheker König als Schlüssel der Zukunft. Er bedauert, dass die Kommunikationsplattform KIM noch fast niemandem etwas sage. »Apotheken und Ärzte müssen an einem Strang in der Kommunikation im Gesundheitswesen ziehen, um beispielsweise gemeinsam Medikationsanalysen zu ermöglichen«, betonte er und gesteht: »Dabei habe ich ganz große Hoffnungen bei Gabriele Regina Overwiening, gemeinsam viel zu erreichen«.

Kemmritz, die als Kammerpräsidentin selbst Teil der Standesvertretung ist, verwies zudem auf die Strukturanalyse der ABDA, deren Ergebnisse bis Mitte des Jahres kommen sollen. Zudem sei gerade erst ein personeller Wechsel erfolgt, deshalb müsse der neuen ABDA-Spitze etwas Zeit gegeben werden, um sich einzuarbeiten. Dann solle sie aber auch »auf die Tube drücken.« Beispielsweise bei den neuen pharmazeutischen Dienstleistungen sieht Kemmritz die Apotheker in der Pflicht »Lust auf die Dienstleistungen sowohl bei den Apothekern als auch der Bevölkerung« zu machen.

Angesichts der anstehenden Bundestagswahl im September dieses Jahres äußerten die drei Teilnehmer bereits einen Wunsch an den künftigen Gesundheitsminister oder die Gesundheitsministerin. Hartmann möchte, dass nicht nur die ABDA von der Politik gehört werden soll, sondern auch andere Apothekenkooperationen und engagierte Apotheker. König meint, Deutschland muss eine Regelung finden, um Herr über den Rezeptfluss zu bleiben. Und Kemmritz pocht auf die Wertschätzung der Apotheker und dass die Politik der Branche mehr zutrauen soll.

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