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Katarakt-Operation

Fokus auf die Begleitmedikation

Bei einer Katarakt-Operation wird die trübe Linse mittels Sonografie zerkleinert, abgesaugt und durch eine Kunstlinse ersetzt. Wie die medikamentöse Begleittherapie aussieht und warum die OP bei Männern mit Prostatahyperplasie erschwert sein kann, verriet Professor Dr. Karl Ulrich Bartz-Schmidt beim Pharmacon in Schladming.
AutorKontaktLaura Rudolph
Datum 23.01.2023  15:30 Uhr

Etwa jede fünfte Person zwischen 65 und 74 Jahren und jede zweite Person ab 75 Jahren hat einen Grauen Star. Damit zählen die ein- oder beidseitig eingetrübten Augenlinsen, auch Katarakt genannt, zu den häufigsten Augenerkrankungen in Deutschland. Standardtherapie ist eine Operation, bei der die trübe Linse entfernt und eine Kunstlinse eingesetzt wird.

»Eine umfassende medikamentöse Begleittherapie vor, während und nach der Katarakt-Operation ermöglicht es, dass diese heute überwiegend ambulant durchgeführt werden kann«, sagte der Augenarzt und ärztliche Direktor am Universitätsklinikum Tübingen. Der Eingriff erfolge überwiegend mit einer Tropfanästhesie. Dabei betäuben lokalanästhethische Tropfen, meist mit Oxybuprocain, die Augenoberfläche. Seltener komme eine Parabulbäranästhesie zum Einsatz, bei der eine betäubende Lösung in das Gewebe neben dem Auge injiziert wird. Diese Injektionslösung könne etwa aus einer Mischung aus Prilocain, Bupivacain, Hylase 300 I.E. und Naphazolinnitrat bestehen.

Neben der Anästhesie ist für die Operation eine Weitung der Pupille (Mydriasis) nötig. »Hierzu erhalten wir von unserer Klinikapotheke aus Eigenherstellung ein Kombinationspräparat aus 25 mg Phenylephrin-Hydrochlorid und 5 mg Tropicamid in 1 g Lösung«, sagte Bartz-Schmidt.

Tamsulosin erschwert medikamentöse Mydriasis

Bei Männern, die infolge einer benignen Prostatahyperplasie α-Blocker einnehmen, ist diese Pupillenweitung erschwert. Insbesondere Tamsulosin bereite bei der Operation aufgrund der Selektivität und Affinität zum α1a-Rezeptor Probleme, erklärte Bartz-Schmidt. Dieser Rezeptor reguliert nicht nur den Tonus der glatten Muskulatur der Harnwege, sondern auch den des Musculus dilatator pupillae. Die α1a-Rezeptorblockade durch Tamsulosin verhindere durch Engstellung der Pupille die medikamentöse Mydriasis, so Bartz-Schmidt. Der Chirurg hat folglich eine erschwerte Sicht und es kann zu Irisverletzungen kommen. »Tamsulosin ist keine absolute Kontraindikation, steigert aber den Blutdruck des Operateurs«, sagte Bartz-Schmidt scherzhaft mit Blick auf die Komplikationsrisiken.

Überdies stehe Tamsulosin im Zusammenhang mit dem Intraoperativen Floppy Iris Syndrom (IFIS). Leitsymptome dieser Komplikation sind eine undulierende Iris, Irisvorfall sowie eine intraoperative Engstellung der Pupille während einer Katarakt-Operation. Tamsulosin solle vor einer Katarakt-Operation daher abgesetzt werden, so der Experte. Zudem könne eine Spülung der vorderen Augenkammer mit einer niedrig dosierten Adrenalin-Lösung vorbeugen.

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