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Zubereitungen mit monoklonalen Antikörpern

Beeinflusst der Transport die Stabilität?

Verdünnte, applikationsfertige Zubereitungen mit monoklonalen Antikörpern werden häufig über weite Strecken zu den Behandlungszentren transportiert. Ob die empfindlichen anwendungsfertigen Proteinzubereitungen dabei Schaden nehmen, hat das ZL untersucht.
AutorKontaktMona Abdel Tawab
AutorKontaktUlrike Holzgrabe
AutorKontaktManfred-Schubert-Zsilavecz
AutorKontaktFranz Stadler
Datum 07.07.2023  07:00 Uhr

Mehr als die Hälfte der im vergangenen Jahr zugelassenen Medikamente waren Biopharmazeutika, häufig monoklonale Antikörper. Da die Hersteller keine gebrauchsfertigen Lösungen für die individualisierte Therapie zur Verfügung stellen, werden vielerorts Lösungen in Apotheken oder in zentralen Herstellbetrieben zubereitet und dann über weite Strecken transportiert oder auch per Rohrpost in einer Klinik versendet. Nehmen die Proteinlösungen dabei Schaden? Dieser Frage ist auf Anregung der Stiftung für Arzneimittelsicherheit das Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker in Zusammenarbeit mit dem auf Proteinanalytik spezialisierten Labor Leukocare nachgegangen. Die Ergebnisse sind im »Archiv der Pharmazie« veröffentlicht worden.

In einer ersten Phase der Studie wurden elf umsatzstarke monoklonale Antikörper untersucht. Lösungen unterschiedlicher, meist im mittleren Dosierungsbereich liegende Konzentrationen wurden für 23 Stunden mechanischem Stress ausgesetzt und auf Aggregat- und Partikelbildung untersucht. Dabei zeigten sich in dynamischen Streulicht- und Mikro-Flow-Imaging-Untersuchungen der applikationsfertigen Infusionslösungen lediglich im Fall von Bevacizumab und Pembrolizumab eine deutliche Zunahme nicht sichtbarer Partikeln. Die Lösungen aller anderen Antikörper waren unauffällig.

In einer zweiten Phase wurde Bevacizumab nun detaillierter auf eine konzentrations- und zeitabhängige Neigung zur Partikelbildung untersucht. Aufgrund eines eingegangenen Berichts aus der Apothekenpraxis über Trübungen bei der Herstellung der Infusionslösung, wurden die weitergehenden Untersuchungen mit dem Biosimilar Zirabev® (und nicht mit Mvasi®) durchgeführt. Zu diesem Zweck wurden vier unterschiedliche Bevacizumab-Konzentrationen (2 bis 15 mg/mL) in 100 mL Infusionsbeutel durch Verdünnung des Zirabev® Konzentrats (25 mg/mL) mit 0,9-prozentiger isotonischer Kochsalzlösung hergestellt. Ein Teil der Lösungen wurden 35 Tage bei 2 bis 8 °C unter Lichtschutz gelagert und der zweite Teil  für 23 Stunden mechanischem Stress ausgesetzt, bevor auch dieser für 35 Tage bei 2 bis 8 °C lichtgeschützt gelagert wurde.

Es wurden Proben zu verschiedenen Zeitpunkten (0, 2, 4, 6, 23 h sowie 35 d) entnommen und mittels dynamischer Lichtstreuung und Micro-Flow-Imaging analysiert. Wiederum wurden in den gestressten Lösungen deutlich erhöhte Partikelzahlen insbesondere bei verdünnten, aber auch bei höher konzentrierten Bevacizumab-Lösungen beobachtet. Die Aufnahmen der Kamera konnte die Partikel als Proteinpartikel verifizieren. In den ungestressten Lösungen wurden weniger Partikel, das heißt Aggregate, gefunden. Fazit: Die Partikelbildung unter mechanischem Stress ist bei Bevacizumab zeit- und konzentrationsabhängig.

Ergänzend wurden die mechanisch nicht gestressten Proben einer Inline-Filtration durch einen 0,2 µm Inline-Filter unterzogen, um die Effektivität dieser Filtration bei der Zurückhaltung von gebildeten Partikeln zu untersuchen. Nach Inline-Filtration konnte im Gegensatz zu den anderen Bevacizumab-Lösungen bei niedriger Konzentration (2 mg/mL) keine Partikelreduktion, sondern – im Gegenteil - eine gewaltige Zunahme der Partikelzahlen beobachtet werden. Das heißt, dass eine Inline-Filtration, auch wenn gemäß Fachinformation für Bevacizumab ohnehin nicht vorgeschrieben, bei niedrig dosierten Bevacizumab-Infusionslösungen unbedingt vermieden werden sollte!

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