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Bedeutung von Labordiagnostik wird unterschätzt

Moderne Labordiagnostik optimiert die Versorgung und spart Geld im Gesundheitswesen. Daher muss sie dringend auf die gesundheitspolitische Agenda der neuen Regierung, fordert der Verband der Diagnostika-Industrie (VDGH).
Jennifer Evans
27.05.2021  16:30 Uhr

Die Coronavirus-Pandemie hat Deutschland an seine Leistungsgrenzen gebracht, hebt der VDGH im Zuge der Veröffentlichung seines 10-Punkte-Positionspapiers für die neue Legislaturperiode hervor. Die Hersteller von In-vitro-Diagnostika (IVD) und Life-Science-Research-Produkten hätten sich in der Krise »aus ihrer Rolle als hidden champions in kurzer Zeit zu systemrelevanten Säulen der Pandemiebewältigung etabliert«, heißt es.

Der Verband vertritt deutsche Unternehmen, die Instrumente, Reagenzien, Testsysteme und Verbrauchsmaterialien für die Forschung beziehungsweise zur Diagnose menschlicher Krankheiten herstellen. Wenn also bei der medizinischen Diagnostik, Therapie oder Prävention menschliche Körperflüssigkeiten oder Gewebe untersucht werden, kommen IVD zum Einsatz. Wie die PZ bereits berichtete, hatte der große Bedarf an PCR- und Antigen-Schnelltests der Branche im Jahr 2020 ein Umsatzplus von knapp 26 Prozent beschert.

Das Potenzial der Labordiagnostik wird nach Auffassung des VDGH aber unterschätzt und ist insbesondere bei der Früherkennung von Krankheiten und beim Infektionsschutz groß. Daher gehört die Labordiagnostik dringend auf die gesundheitspolitische Agenda, zumal sie bislang »in unserem kurativ ausgerichteten Gesundheitssystem nicht ausreichend abgerufen« wird, so die Kritik. Dabei ließen sich laut Papier dadurch Prozesse optimieren, die Qualität der medizinischen Versorgung steigern sowie Kosten für das Gesundheitswesen senken. Für den Verband liegt daher klar auf der Hand, dass Laborinnovationen in Zukunft schneller in die gesetzliche Regelversorgung kommen sollten. Schließlich seien die Test die Grundlage für mehr als zwei Drittel aller ärztlichen Diagnosen und Therapieentscheidungen.

Auch fordert er mehr Transparenz rund um die Beratungs- und Entscheidungsprozesse und pocht darauf, dass die Labordiagnostik als ärztliche Leistung weiterhin flächendeckend vergütet wird. Diagnostik und Therapie seien nicht nur »gleichberechtigte Eckpfeiler der Medizin«, sondern eine angemessene Vergütung schaffe zudem Anreize für die Hersteller, neue Tests zu erforschen und zu entwickeln, so die Begründung. Daraus ergibt sich ein weiterer Wunsch des Verbands an die neue Bunderegierung, nämlich eine steuerliche Forschungsförderung, um Deutschland als Standort für Forschung und Entwicklung zu stärken.

IVD als eigene DiGA-Gruppe

Darüber hinaus sieht der VDGH die In-vitro-Diagnostika als »eigenständige Gruppe« im Bereich der

digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA), etwa wenn es um Diabetes-Selbstmanagement geht. Das bedeutet, die Kassen sollten diese – wie Medizinprodukte auch – erstatten. »Häufig richtet sich das Augenmerk von Krankenkassen, Kassenärztlichen Vereinigungen und Apothekerverbänden einseitig auf die Kosten der Glukoseselbstmessung, sei es durch Quotenvorgaben oder durch Umstellungspauschalen für den Wechsel auf Messsysteme der niedrigsten Preisklassen«, heißt es in dem Papier. Die VDGH-Mitglieder versprechen mehr Qualität, indem sie Liefer- und Serviceketten »engmaschig kontrollieren» und ihr »weltweites System für Reklamationen und Rückrufe« nutzen. Außerdem bieten sie Anwendern nach eigenen Angaben eine kostenfreie und mehrsprachige Hotline, bei der geschultes Fachpersonal zu Verfügung steht. Dieser Service wird »durch die persönliche Betreuung vor Ort ergänzt«, heißt es.

Insbesondere bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck können die DiGAs auch in der Apotheke eine Rolle spielen. Auf Wunsch des Patienten sollen die Pharmazeuten die App-Daten mit in ihre Beratung einbeziehen. Das ist Teil des Digitale-Versorgung-und-Pflege-Modernisierungs-Gesetzes (DVPMG).

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