| dpa |
| PZ |
| 25.04.2020 15:00 Uhr |
Fehlende Patienten, leere Betten: Die Krankenhäuser geraten in Finanznot. / Foto: Adobe Stock/upixa
»Die finanziellen Ausgleichszahlungen, die der Bundestag beschlossen hat, stellen sich als unzureichend dar«, stellte Geschäftsführer Siegfried Hasenbein fest. Derzeit sind in Bayern im Schnitt zwischen 40 und 60 Prozent der Krankenhausbetten nicht belegt, weil die befürchtete Welle der Covid-19-Patienten ausgeblieben ist. Viele geplante Eingriffe wurden extra abgesagt. Der Regulärbetrieb soll in den nächsten Wochen schrittweise wiederaufgenommen werden.
Der Bund zahlt zwar 560 Euro Ausgleich pro Tag für jedes nichtbelegte Bett, aber dies gleiche die Umsatzverluste nicht aus. »Das ist für die meisten Häuser nicht ausreichend, vor allem für die, die komplexere Fälle haben«, sagte Hasenbein. Die Krankenhausgesellschaft befürchtet, dass manche Kliniken bald nicht mehr zahlungsfähig sein könnten.
Der Bund hat im Ende März verabschiedeten Covid-19-Gesetz eine Überprüfung der finanziellen Auswirkungen auf das Gesundheitswesen zugesagt. Dieser Zeitraum ist den Krankenhäusern zu lang. »Wir haben die dringende Erwartung, dass schneller geholfen wird, wenn es existenzielle Probleme bei den Krankenhäusern gibt«, sagte Hasenbein. Das Bundesgesundheitsministerium habe zwar bisher keine weitere Aufstockung der Hilfen zugesagt, schließe dies aber für die Zukunft nicht aus. Man werde »die dynamische Entwicklung weiter sorgfältig beobachten und gegebenenfalls weitere Maßnahmen zur Unterstützung der Krankenhäuser prüfen«, erklärte ein Ministeriumssprecher.
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