Basis der Präzisionsonkologie |
Kerstin A. Gräfe |
23.01.2025 09:00 Uhr |
Professor Dr. Michael Quante, Universitätsklinikum Freiburg / © PZ/Alois Müller
Zu den Erfolgsgeschichten der personalisierten Onkologie gehört auch, dass sich mit ihr das Rezidivrisiko besser einschätzen lässt. Quante stellte exemplarisch die Studie DYNAMIC beim Kolonkarzinom im Stadium 2 vor. »Mittels Liquid Biopsy können wir die Tumor-DNA aus Körperflüssigkeiten wie Blut, Urin oder Speichel charakterisieren«, sagte der Referent. Damit lasse sich das Rezidivrisiko nach einer Operation deutlich besser einschätzen als mit histopathologischen Standardkriterien. In der Studie konnte jede zweite Chemotherapie vermieden werden.
Bislang kommt die Präzisionsonkologie überwiegend bei fortgeschrittenen Tumoren zum Einsatz. »Wir müssen mehr stratifizieren und dies vor allem in der Erstlinie«, forderte Quante. Das spare Nebenwirkungen und sei eine Chance, längere Überlebenszeiten zu erreichen. Des Weiteren sollten klassische Studien durch Basket-Studien ersetzt werden. Nicht zuletzt müsse die künstliche Intelligenz (KI) bei der Diagnostik unterstützen.