Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Nasen-Rachen-Mikrobiom

Bakterieller Schutzschild gegen Grippe

Die Zusammensetzung des Mikrobioms in Nase und Rachen entscheidet mit darüber, ob ein Mensch für eine Grippeinfektion anfällig ist oder nicht. Eine praktische Bedeutung hat dieser Befund aus einer Beobachtungsstudie in Nicaragua zunächst nicht. Prinzipiell könnte das Mikrobiom aber vielleicht als Schutzschild gegen die Grippe in Stellung gebracht werden.
AutorKontaktAnnette Mende
Datum 11.01.2019  15:30 Uhr

Die Zellen der Atemwege sind bei einer Grippeinfektion sowohl Eintrittspforte als auch erster Vermehrungsort des Erregers. Diese Zellen sind besiedelt von einer komplexen bakteriellen Lebensgemeinschaft, dem nasalen/oropharyngealen Mikrobiom. Durch eine Regulation der Immunantwort könnten die kommensalen Bakterien dazu beitragen, eine Infektion mit dem Influenzavirus abzuwehren. Diese Überlegungen stellt eine Gruppe um Kyu Han Lee von der University of Michigan aktuell im Fachjournal »PLOS one« an.

Die Wissenschaftler untersuchten daher in einer Studie in 48 nicaraguanischen Haushalten, ob eine bestimmte Zusammensetzung des Mikrobioms die Wahrscheinlichkeit einer Influenzainfektion hebt oder senkt. In den Haushalten, in denen jeweils eine Indexperson an Grippe erkrankt war, kam es in der Folge zu 71 Ansteckungen. Die Forscher identifizierten abhängig von bestimmten dominierenden Bakterienarten fünf verschiedene Mikrobiom-Typen, von denen einer vor einer Infektion zu schützen schien. Träger dieses Typs waren in der Hauptsache Erwachsene. Sie erkrankten trotz des häuslichen Kontakts mit der Indexperson seltener selbst an Grippe als Träger der anderen Typen.

Frühere Studien hatten darauf hingedeutet, dass sich die bakterielle Besiedelung des Nasen-Rachenraums während einer Grippeerkrankung unvorteilhaft verändert. So konnte gezeigt werden, dass häufige Erreger bakterieller Lungen- oder Mittelohrentzündungen wie Streptococcus pneumoniae und Staphylococcus aureus deutlich zunehmen – wahrscheinlich ein Grund für die erhöhte Anfälligkeit für bakterielle Superinfektionen von Influenzapatienten. Die Forscher erfassten in ihrer Studie daher auch, ob beziehungsweise wie sich das Mikrobiom der Studienteilnehmer während des 13-tägigen Beobachtungszeitraums veränderte. Sie stellten große Veränderungen fest, allerdings nicht nur bei den Grippepatienten, sondern auch bei denjenigen, die gesund geblieben waren.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass das Mikrobiom in Nase und Rachen einem steten Wandel unterworfen ist, wobei eine bestimmte Zusammensetzung mit einer niedrigeren Erkrankungswahrscheinlichkeit an Influenza assoziiert ist. Ob es tatsächlich die Bakterien sind, die vor Grippe schützen, und ob sie sich womöglich präventiv einsetzen lassen, muss in künftigen Studien untersucht werden.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa