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Apothekerverband Westfalen-Lippe

AVWL verschiebt GEDISA-Entscheidung

Bei der gestrigen Versammlung des AVWL sollten die Mitglieder ursprünglich über eine mögliche Beteiligung des Verbands an der vom DAV anvisierten Gründung einer Digital-Gesellschaft diskutieren. Warum die Beschlussfindung  dann kurzfristig vertagt wurde, erklärte gestern der neue Vorstandsvorsitzende Thomas Rochell. Er forderte außerdem konsequente Schritte von der Politik zur Stärkung der Apotheken vor Ort.
Carolin Lang
09.09.2021  13:00 Uhr

Nach gerade einmal drei Tagen Amtszeit saß Thomas Rochell gestern erstmals im Amt des Vorstandsvorsitzenden der diesjährigen Mitgliederversammlung des AVWL bei. Vergangenen Montag ist sein Vorgänger, Klaus Michels, überraschend zurückgetreten. Dieser hatte die Aufgabe inmitten der Wahlperiode aus persönlichen Gründen in andere Hände übergeben wollen, hieß es zur Begründung. Die Hintergründe führte auch Rochell gestern nicht weiter aus. Er dankte seinem Vorgänger im Namen aller für sein »großes Engagement für die westfälisch-lippischen Apothekeninhaber und seine enormen Leistungen für den Berufsstand in den vergangenen 30 Jahren.« Michels habe sich für die Belange der Apotheken vor Ort sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene immer höchst erfolgreich und mit großer Leidenschaft eingesetzt.

Vor der Veranstaltung gab es noch eine zweite kurzfristige Änderung: Ursprünglich stand die Debatte und der Beschluss über eine mögliche Beteiligung des AVWL an der vom Deutschen Apothekerverband (DAV) anvisierten Gründung einer Digital-Gesellschaft zum Ausbau des Verbändeportals auf dem Programm. Die Beschlussfindung wurde nun aber vertagt. Mit einer Beteiligung an der Gesellschaft für digitale Services der Apotheken (GEDISA) würden dem AVWL in den kommenden Jahren erhebliche finanzielle Verpflichtungen zukommen, führte Rochell diesbezüglich aus. Daher liege es bei der Mitgliederversammlung zu entscheiden, ob sich der Verband als Gesellschafter einbringe. Die für eine Beschlussfindung erforderlichen Informationen – unter anderem zu Business- und Finanzplan, Personalbedarf und Betriebsstätte – liegen laut Rochell allerdings noch nicht vor. Erst wenn dies der Fall und wesentliche offene Fragen beantwortet seien, werde eine außerordentliche Mitgliederversammlung zur Entschlussfindung einberufen.

Für eine Zustimmung des AVWL zu einer Mitfinanzierung der Digital-Gesellschaft sprechen laut Rochell unter anderem haushalterische Gründe. Eine Finanzierung über den DAV, also aus dem ABDA-Haushalt, sei nicht zu stemmen. Zudem hätte eine eigene gemeinsame Plattform für den Berufsstand den Vorteil, alle kommenden Aufgaben bewältigen zu können und sich Wettbewerbern geschlossen entgegenzustellen.

Stärkung der Vor-Ort-Apotheke

Denn wie wichtig ein dichtes, stabiles Netz von Vor-Ort-Apotheken zur Krisen- und Katastrophenbewältigung sei, habe zuletzt auch die Coronavirus-Pandemie gezeigt. »Vor allem die Parteien der großen Koalition sind jedoch offenbar der Überzeugung, in der auslaufenden Legislaturperiode die Apotheken vor Ort ausreichend gestärkt zu haben«, kritisierte der neue Verbandschef. Er forderte die Politik auf, das Apothekennetz und somit die Versorgung der Patienten durch weitere, konsequente Schritte zu sichern und zu verbessern.

Er hielt die Politik zu mehr Verlässlichkeit als in den vergangenen Monaten an, in denen zum Beispiel binnen weniger Tage die zugesagte Vergütung für die Ausstellung von Impfzertifikaten wieder gekürzt worden war. Die Preisbindung für verschreibungspflichtige Arzneimittel solle zudem konsequent verteidigt werden, um eine sichere Patientenversorgung zu gewährleisten.

Die Gesundheitsversorgung der Bürger solle ferner durch einen konsequenten Ausbau der pharmazeutischen Dienstleistungen verbessert werden. Diese seien eine große Chance für die Apotheken vor Ort – vorausgesetzt, dass auch ein entsprechendes Honorarvolumen zur Verfügung stehe. »Die 150 Millionen Euro, die laut Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz (VOASG) bislang für die pharmazeutischen Dienstleistungen vorgesehen sind, werden jedenfalls nicht ausreichend sein«, so Rochell.

Appell an die Apothekerschaft

Um dem Fachkräfteengpass entgegenzuwirken, plädierte er dafür, in Westfalen-Lippe mehr Studienplätze einzurichten. Dazu müsse ein zusätzlicher Studiengang in der Region Ostwestfalen-Lippe etabliert werden. Die Apothekerschaft müsse geschlossen bereitstehen, dieses Vorhaben durch die Anschubfinanzierung einer Stiftungsprofessur zu unterstützen, so Rochell an seine Kollegen und Kolleginnen.

Auch in puncto E-Rezept appellierte Rochell an die Apothekerschaft: »Nutzen Sie diese Chance! Bereiten Sie sich bestmöglich vor!« Die Einführung bringe viele Vorteile und Chancen für die Apotheken vor Ort mit sich: Es biete die Möglichkeit für vereinfachte Prozesse, eine bessere Kommunikation, weniger Retaxationen und mehr Patientensicherheit. Medikationspläne, Wechselwirkungschecks, Arztrücksprachen – all das werde mit der zunehmenden Digitalisierung durch die Einführung des E-Rezeptes und der elektronischen Patientenakte vereinfacht und verbessert. »Wir unterstützen und begrüßen diese Entwicklung.«

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