Pharmazeutische Zeitung online
Zunehmende Hinweise

Autoantikörper an Covid-19-Pathologie beteiligt

Eine Reihe von Studien zeigt, dass Covid-19-Patienten Autoantikörper aufweisen – gegen verschiedene Organe, aber auch Teile des Immunsystems. Diese könnten eine Rolle bei der Pathologie spielen.
Theo Dingermann
22.01.2021  17:00 Uhr

Infektionen als Treiber von Autoimmunerkrankungen

Immer mehr Studien deuten darauf hin, dass Infektionen mit dem Risiko einhergehen, eine Autoimmunkrankheit zu entwickeln. Verdächtige Pathogene sind unter anderem die Malariaparasiten oder das Epstein-Barr-Virus. Auch unbehandelte Streptokokken-Infektionen können eine Autoimmunreaktion in Form des rheumatischen Fiebers auslösen, durch das dauerhafte Herzschäden verursacht werden können. Durch Helicobacter pylori kann eine immunthrombozytopenische Purpura (ITP) entstehen, in deren Verlauf die Blutplättchen angegriffen und zerstört werden.

Offensichtlich scheint das Immunsystem durch eine von einer Infektion verursachte Entzündung dahingehend getäuscht zu werden, körpereigene Proteine als »fremd« einzustufen und Autoantikörper gegen diese wichtigen Moleküle zu bilden. Gewebeschäden, die mit der Entzündung einhergehen, scheinen besonders gefährlich zu sein, um diesen Irrweg des Immunsystems einzuschlagen.

Was bedeutet all dies für künftige Therapien?

Sollte sich die Hypothese erhärten, dass Autoimmunität tatsächlich eine entscheidende Rolle für die Pathologie von Covid-19 spielen könnte, sollte dies ein Überdenken der Therapieoptionen veranlassen. Längst stehen Testsystem zur Verfügung, die es erlauben, Autoantikörper-Muster zu detektieren. Auf Basis dieser Muster ließen sich unter Umständen Risikopatienten identifizieren.

Ein Therapievorschlag läuft darauf hinaus, Interferon-β inhalativ zu applizieren. In einer größeren Studie konnte gezeigt werden, dass sich dadurch der klinische Zustand von Menschen mit Covid-19 verbessern ließ. Auch eine Plasmapherese könnte eine Option sein, die Konzentration von Autoantikörpern zu verringern.

Allerdings steht ein harter Beweis für eine relevante Beteiligung von Autoantikörpern an der Covid-19-Pathologie noch aus. Dabei kommt erschwerend hinzu, dass das Spektrum möglicher Autoantikörper natürlicherweise riesig ist. Dennoch wird sich die Forschung auf diesem Gebiet mit Sicherheit intensivieren, da bei den Autoantikörpern ein attraktiver, wenn auch noch hypothetischer Angriffspunkt für das ernste Phänomen »Langzeit-Covid-19« liegen könnte.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa