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Mukoviszidose

Neue Kombination verfügbar

15.12.2015  14:02 Uhr

Von Brigitte M. Gensthaler, München / Für eine Reihe von Patienten mit Mukoviszidose (Cystische Fibrose, CF) steht seit wenigen Tagen ein neues Arzneimittel zur Verfügung. Orkambi®-Tabletten enthalten 200 mg Lumacaftor plus 125 mg Ivacaftor. Letzteres wird seit 2012 als Monopräparat vertrieben, ist aber nur bei einem sehr kleinen Anteil der CF-Patienten indiziert.

Mukoviszidose entsteht durch Muta­tionen im CFTR-Gen, das für einen Chloridionen-Kanal kodiert. »Bislang sind etwa 2000 Mutationen bekannt, die unterschiedliche Fehler im Kanalprotein bewirken«, informierte Professor Dr. Carsten Schwarz, Leiter der Sektion Cystische Fibrose an der Berliner Charité, bei einer Pressekonferenz von Vertex Pharmaceuticals. Bei etwa 90 Prozent der CF-Patienten sei die F508del- Mutation zu finden.

 

Das neue Arzneimittel ist zugelassen für Patienten ab zwölf Jahren, die diese Mutation auf beiden Allelen des CFTR-Gens tragen, also dafür homozygot sind. Dadurch sind die Reifung und der Transport des CFTR-Proteins innerhalb der Zelle gestört, sodass kaum oder kein Protein an die Zelloberfläche gelangt. Die geringe Menge an F508del-CFTR, die doch die Zellmembran erreicht, funktioniert zudem nicht richtig, das heißt dass die Öffnungswahrscheinlichkeit des Kanals gering ist. »Ziel der Therapie ist es, sowohl Quantität als auch Qualität der Ionen­kanäle zu erhöhen«, so der Pneumologe.

 

Lumacaftor wirkt als CFTR-Korrektor und setzt an dem Prozessierungs- und Transportdefekt des F508del- CFTR-Proteins an. Dadurch steigt die Menge reifer Proteine auf der Zelloberfläche. Ivacaftor verbessert die Funk­tion des Kanalproteins, nachdem es die Zelloberfläche erreicht hat, und wird als CFTR-Potentiator bezeichnet. Mit der Kombination könne man etwa 25 Prozent der normalen Funktion erreichen, sagte Schwarz. Der Patient nimmt zweimal täglich zwei Tabletten mit fetthaltiger Nahrung ein.

 

Die Zulassung basiert auf zwei Phase-III-Studien über 24 Wochen und einer offenen Verlängerungsstudie. Eingeschlossen waren mehr als 1100 Patienten ab zwölf Jahren mit zwei Kopien der F508del-Mutation, berichtete Dr. Markus Peceny von Vertex. Zusätzlich zur Standardmedikation erhielten sie entweder Placebo oder einmal täglich 600 mg oder zweimal 400 mg Lumacaftor, jeweils plus zweimal 250 mg Ivacaftor. Unter der Medikation verbesserte sich die Lungenfunktion, gemessen als ppFEV1 (forciertes Einsekunden-Ausatemvolumen in Prozent vom Sollwert), statistisch signifikant. Der Body-Mass-Index (BMI) stieg an und die Rate an akuten Lungeninfektionen nahm ab. »Lungenfunktion, BMI und Exazerbationsrate sind Prädiktoren für das Überleben der Patienten«, erklärte Peceny. Die Effekte seien in der 24-wöchigen Verlängerung erhalten geblieben. Während der Therapie müssen regelmäßig die Leberwerte kontrolliert werden. /

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