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Pfusch bei Zytostatika

»Kontrollen verschärfen«

07.12.2016  11:42 Uhr

PZ/dpa / Als Reaktion auf den Fall eines Bottroper Apothekers, der massenhaft Krebsmedikamente in betrügerischer Absicht zu niedrig dosiert haben soll, fordern Patientenschützer schärfere Kontrollen der Apotheken in Deutschland.

Ein »Weiter so« dürfe es nicht geben, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Nachrichtenagentur dpa. Der Bundestag müsse das Arzneimittelgesetz verschärfen. Notwendig sei eine engmaschige Überprüfung der individuell hergestellten Medikamente, bevor sie die Apotheke verlassen. »Die Stichprobenkontrollen müssen viermal jährlich unangekündigt bei den Spezialapotheken stattfinden. Das erhöht den Überwachungsdruck.« Bisher würden Apotheken schlechter kontrolliert als Großküchen oder die Verpflegung in Kindertagesstätten, so die Kritik.

»Es kann nicht sein, dass Onkologie-Spezialapotheken im Schnitt nur alle zwei bis vier Jahre nach Ankündigung von Amtsapothekern überprüft werden.« Immerhin versorgten diese bundes­weit rund 200 Spezialapotheken Hunderttausende schwerkranke Krebspatienten, betonte Brysch.

 

In mindestens 40 000 Fällen soll besagter Apotheker bei der Dosierung der Wirkstoffe gespart und Krankenkassen um 2,5 Millionen Euro betrogen haben. Der 46-Jährige sitze in Untersuchungshaft, teilte die Staatsanwaltschaft Essen mit, die wegen Verstößen gegen das Arzneimittelgesetz ermittelt. Der Mann soll Infusionen zur Krebsimmuntherapie abweichend von den individuellen ärztlichen Verordnungen zu gering dosiert haben. Dabei habe er auch gegen Hygienevorschriften verstoßen. Mit den Kassen habe der Apotheker den vollen Betrag für die angeforderte Dosierung abgerechnet.

 

Die Patientenschützer fordern eine Ausweitung der Ermittlungen und Untersuchungen wegen des Verdachts der Körperverletzung und Körperverletzung mit Todesfolge. Welchen gesundheitlichen Schaden der Beschuldigte angerichtet hat, ist offen. Es sei voraussichtlich nicht herauszufinden, welche Patienten von fehlerhaften Infusionen betroffen waren und welche Auswirkungen das gehabt haben könnte, erklärte die Staatsanwaltschaft. Der Apotheker schweige bislang zu den Vorwürfen. Die Behörde habe das Thema Körperverletzung aber im Blick, sagte Oberstaatsanwältin Anette Milk.

 

Verunsicherte Patienten

 

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert die Ermittler auf, schnellstens aufzuklären, welche Patienten gestreckte Medikamente erhalten haben. »Schließlich sind die Daten der Patienten den belieferten Krankenhäusern und Arztpraxen bekannt«, sagte Brysch. Sie müssten nun Kontakt zu den betroffenen Patienten aufnehmen. NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) riet verunsicherten Patienten, sich an ihre behandelnden Ärzte zu wenden. /

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