Pharmazeutische Zeitung online
Podiumsdiskussion

Kombipräparate bei Erkältung

07.12.2016  10:11 Uhr

Von Daniel Rücker, Köln / Rund 180 Millionen Erkältungen erleben die Deutschen Jahr für Jahr. Durchaus umstritten ist dabei die Wirksamkeit der eingesetzten Medikamente. Fast schon ideologisch motiviert ist die Entscheidung, ob eine Fixkombination bei einer Infektion der oberen Atemwege sinnvoller ist als die individuelle Zusammenstellung verschiedener Medikamente.

Das wurde auch bei einer Diskussionsrunde von Bayer in Köln offenbar. Das Pharmaunternehmen hatte mit dem Arzneimittelversorgungsforscher Professor Dr. Gerd Glaeske und dem Hals-Nasen-Ohren-Arzt Professor Dr. Ludger Klimek zwei Experten auf diesem Gebiet eingeladen.

Glaeske zeigte sich skeptisch gegenüber Kombinationsarzneimitteln. Zum einen gebe es kaum Studien, die einen Nutzen dieser Medikamente belegen. Außerdem sollten Kombinationsmedikamente nur dann angewendet werden, wenn der Patient genau die Symptome hat, die von den enthaltenen Wirkstoffen gelindert werden, so Glaeske. Von einem Kombipräparat, das Symptome lindere, welche der Kranke gar nicht hat, rät er ab. »Hier gibt es immer Alternativen.«

 

Rhinologe Klimek hingegen lehnt Kombiarzneimittel nicht kategorisch ab. Bei der Behandlung einer einfachen Entzündung der oberen Atemwege sei es das Ziel, »den Patienten möglichst angenehm durch die Erkältung zu bringen«. Wenn sich die Symptome nach fünf Tagen nicht bessern und nach zehn Tagen noch nicht verschwunden sind, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, denn dann sei es keine banale Erkältung.

 

Oral statt lokal

 

Wenig überraschend waren bei der Veranstaltung auch Produkte von Bayer Gegenstand der Diskussion. Von ihrem Kombinationsarzneimittel Aspirin® Complex sind Bayer-Mitarbeiter Dr. Uwe Gessner und Dr. Michael Völker überzeugt. Das Medikament mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure und Pseudo­ephedrin sei eines der am besten untersuchten Kombinationsarzneimittel, so Gessner. Sein Kollege Völker hob auf die hohe Evidenz für das Präparat ab.

 

Laut Klimek hat Aspirin Complex tatsächlich einige Vorteile gegenüber gängigen Nasensprays. Im Gegensatz zu diesen schädige Pseudoephedrin nicht die Nasenschleimhaut. Außerdem erreiche die Substanz bei oraler Anwendung nicht nur die Nasenschleimhaut, sondern auch die Nasennebenhöhlen. Das gelinge mit normalen Sprays nicht. Klimek hält die Kombination für sinnvoll. Grundsätzlich lasse sich derselbe Effekt aber auch in einer selbst zusammengestellten Kombination erzielen. /

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