Pharmazeutische Zeitung online

Infiziert

07.12.2016  09:56 Uhr

Die Zeiten sind für uns Apotheker alles andere als ruhig. Die europäischen Richter haben das ausgewogene und sichere System der Arzneimittelver­sorgung mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln in Deutschland mit dem Virus des Preiswettbewerbs infiziert. Und dies nur, um ausländischen Versandapotheken einen Vorteil in diesem Marktsegment zu verschaffen. Denn in ihrem Urteil haben sie klar erkannt, dass diese im Qualitäts­wettbewerb der individuellen Beratung, der Notfallversorgung oder der Sicher­stellung keine Chance haben.

 

Dieses Virus hat die Potenz, unser gesamtes Versorgungssystem zu zerstören, und daher wollen so gut wie alle politisch Verantwortlichen reagieren. Denn sie vertrauen – genauso wie unsere Kunden und Patienten – auf das ausgeklügelte und flächendeckende System der Präsenzapotheken.

 

Doch was genau im System ist schützenswert? Wir wollen schützen, dass jeder unserer Patienten die Arzneimittel bekommt, die er braucht – unabhängig von seinen finanziellen Möglichkeiten, unabhängig von Alter oder Wohnort. So verstehen wir unseren Auftrag der Flächenversorgung, denn wir haben eine Verantwortung für unsere Patienten. Wir müssen verhindern, dass Patienten bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln vor der Therapie ver­gleichen müssen, in welcher Apotheke sie es am billigsten bekommen.

 

Und wir wollen den persönlichen Kontakt zum Apothekenteam schützen. Schuhe online zu bestellen und nach Hause geliefert zu bekommen, mag manchen Verbrauchern bequem erscheinen. Aber Arzneimittel ohne apo­thekerliche Beratung irgendwo im Internet zu bestellen – das kann gefährlich werden. Eine telefonische Beratung aus der Versandapotheke oder ein Aufklärungsvideo, wie das Asthma Device richtig benutzt wird, können die Vor-Ort-Apotheke nicht ersetzen.

 

Was bleibt also zu tun? Die Infektion, das Virus, muss aus dem System entfernt werden. Der einheitliche Abrechnungspreis muss erhalten werden. Es genügt nicht, die Viruslast zu senken, denn ohne Eradikation lässt sich der Prozess der schleichenden Zerstörung nicht aufhalten, höchstens bremsen.

 

Um die Qualität der pharmazeutischen Versorgung zu verbessern, werden wir Apotheker auch darüber nachdenken, welche neuen Honorierungs­modelle sinnvoll sind. »Weg von der Packung, hin zur Dienstleistung« – so könnte eine Zukunftsvision aussehen, die wir uns gemeinsam erarbeiten müssen.

 

Ich lade Sie ein, die Inhalte der pharmazeutischen Dienstleistungen schon auf unserem Pharmacon-Fortbildungskongress der Bundesapotheker­kammer vom 15. bis 20. Januar 2017 in Schladming weiter zu entwickeln und zu diskutieren.

 

Dr. Andreas Kiefer

Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK)

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