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Romiplostim

Thrombozytenschwund stoppen

Datum 07.12.2010  15:10 Uhr

Von Brigitte M. Gensthaler, München / Bei einer Immunthrombozytopenie (ITP) sinkt die Zahl an Blutplättchen im Blut krankhaft ab. Unkontrollierte Blutungen sind die Folge. Kürzlich zeigte eine Studie, dass das Protein Romiplostim die Thrombozytenzahl stärker erhöht als die Standardtherapie.

Hautblutungen, Hämatome und winzige rote Pünktchen auf der Haut (Petechien) sind typische Anzeichen einer ITP, die zu den Orphan Diseases zählt (www.itp-information.de). Manche Patienten bluten auch aus der Nase, am Zahnfleisch, im Magen-Darm- und im Harntrakt. Sinkt die Thrombozytenzahl unter 5000 bis 10 000 pro Mikroliter Blut ab, drohen schwerste Blutungen, berichtete Privatdozent Dr. Aristoteles Giagounidis vom St.-Johannes-Hospital, Duisburg, bei einem von Amgen und Riemser unterstützen Presseworkshop in München.

Ursachen der schwindenden Blutplätt­chen sind ein verstärkter Abbau in der Milz und eine verminderte Neubildung der für die Blutgerinnung so wichtigen Zellen. Diese Prozesse werden durch Autoantikörper gegen Thrombozyten gesteuert und verlaufen meist chronisch, erklärte der Oberarzt. Spontanremissio­nen kommen vor allem im ersten Jahr nach Erkrankungsbeginn vor.

 

Die Therapie setzt auf Glucocorticoide wie Prednison und Dexamethason, intravenöse Immunglobuline und die operative Entfernung der Milz (Splen­ektomie), um den Abbau der Blutzellen zu stoppen. Auch Immunsuppressiva und der B-Zell-Antikörper Rituximab werden eingesetzt. Seit Mai 2009 ist das Fusionsprotein Romiplostim auf dem Markt (Nplate®, siehe dazu Neu auf dem Markt: Ixiaro, Nplate und Synflorix, PZ 24/2009). Es bindet an Thrombopoietin-Rezeptoren und stimuliert damit die Thrombozytenneubildung, weshalb man es als Thrombopoietin-Mimetikum oder TPO-Agonist bezeichnet. In der EU ist Romiplostim als Zweitlinientherapie zugelassen bei Erwachsenen nach Splenektomie oder wenn die Operation kontraindiziert ist.

 

In der aktuellen einjährigen Studie erhielten 234 nicht-splenektomierte Patienten entweder Romiplostim oder eine Standardtherapie. In der Gruppe, die das Protein einmal wöchentlich subkutan bekam, stiegen die Thrombozytenzahlen signifikant besser an. So gab es weniger Blutungen. Bluttransfusionen und Splenektomien waren deutlich seltener nötig als bei den Patienten unter Standardtherapie. Unter einer mittleren Dosis von 3 µg/kg Körpergewicht stiegen die Thrombozytenzahlen bei 80 Prozent der Patienten in den Normbereich, berichtete der Arzt. Dabei sei das Medikament relativ gut verträglich.

 

Die ITP erfordert eine Dauertherapie. In der Praxis werde die Romiplostim-Dosis zunächst auftitriert, bis die Patienten Werte von 50 000 bis 100 000 Thrombozyten pro Mikroliter Blut erreichen, sagte Giagounidis. Nach einem Jahr werde die Dosis vorsichtig so weit gesenkt, bis diese Werte stabil bleiben. Der Patient kann das Medikament zu Hause selbst spritzen. /

 

 

Quelle:

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Kuter, D. J., et al., Romiplostim or standard of care in patients with immune throm­bocytopenia. N. Engl. J. Med. 363 (2010) 1889-1899.

 

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