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Trockensäfte und Tropfen

Beratungstipps zu Antibiotika

Datum 25.11.2015  09:34 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi, Heidelberg / Antibiotika sind wirksame Medikamente, wenn man sie richtig anwendet. Was bei der Zubereitung von Trockensäften oder der Anwendung antibiotischer Augentropfen schieflaufen und welche Beratungshinweise der Apotheker geben kann, berichtete Dr. Wolfgang Kircher auf dem Herbstkongress der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg in Heidelberg.

Das Pulver wird nicht aufgeschüttelt, das Wasser abgekocht und zu heiß eingefüllt oder bis zur falschen Markierung: All dies sind Fehler, die bei der Zubereitung von Trockensäften immer wieder passieren. »Nach Möglichkeit sollte daher das Apothekenpersonal den Trockensaft zubereiten, wenn die Kunden sprachlich, feinmotorisch oder in ihrer Sehfähigkeit eingeschränkt sind«, sagte Kircher. Das ist auch empfehlenswert, wenn die Herstellung des Safts schwierig ist oder speziell aufgereinigten Wassers bedarf. Er empfahl, in der Apotheke eine Liste der häufig verschriebenen Trockensäfte anzulegen, in die Charakteristika wie benötigte Wassermenge, Besonderheiten bei der Zubereitung und Geschmack eingetragen werden.

Der wohl häufigste Fehler bei der Zubereitung ist, dass die erste Wasserzugabe zu gering ausfällt. Dann bildet sich ein hochvisköses Gel, das an der Flascheninnenwand haftet oder trockenes Pulver am Boden einschließt. »Dieses lässt sich dann zum Teil auch durch anhaltendes Schütteln nicht mehr in Lösung bringen«, berichtete der Apotheker aus Peißenberg. Das gilt besonders für Säfte mit einer großen Pulvermenge, zum Beispiel Cefaclor-Säfte, bei denen das Pulver einen Anteil von 75 bis 90 Prozent an der Lösung ausmacht. Daher sollten Kunden da­rauf hingewiesen werden, auch bei der ersten Zugabe von Wasser die Angaben zur Füllmenge genau zu beachten.

 

Zudem sollte das Apothekenpersonal darauf hinweisen, dass der Saft nach der Zubereitung nur begrenzt haltbar ist, in der Regel zehn Tage im Kühlschrank. Zu streng sollte man diese Angabe aber nicht sehen, so der Referent. Wenn ein Saft über Nacht bei Raumtemperatur gestanden habe, müsse er nicht gleich entsorgt werden. Einige Präparate seien sogar bis zu zwei Wochen bei Raumtemperatur haltbar.

 

Unterdosierung vermeiden

 

Vor jeder Anwendung müssen die Zubereitungen geschüttelt werden, um eine gleichmäßige Verteilung des Wirkstoffs zu erreichen. Dabei ist in den Packungsbeilagen der Hinweis enthalten, mit der Entnahme abzuwarten, bis der Schaum zusammengefallen ist. Zum Teil sei der Schaum bei rekonstituierten Trockensäften aber so stabil, dass es in diesem Fall zu therapierelevanten Unterdosierungen kommt, weil sich der Wirkstoff in der Zwischenzeit wieder unten absetzt. Hier sollte der Apotheker dazu raten, sich über die Anweisung in der Packungsbeilage hinwegzusetzen.

 

Ein Problem für die Anwendung kann auch der Geschmack sein. »Es gibt keinen Aromastoff, den ein Kind bei regelmäßiger Verabreichung länger als zehn Tage akzeptiert«, sagte Kircher. Bei Folgerezepten müsse das Apothekenteam gegebenenfalls einen Saft mit anderem Geschmack auswählen. Unverträglichkeiten gegen das namensgebende Obst stünden einer Abgabe nicht im Weg, denn der Hinweis auf »natürliche Aromastoffe« besage lediglich, dass diese aus einem natürlichen Ausgangsstoff gewonnen wurden, nicht aber aus der namensgebenden Frucht.

 

Nach dem Tropfen Augen schließen

 

Zuletzt ging Kircher auf die Anwendung von Antibiotika-haltigen Augentropfen ein. Hier sollte der Apotheker den Patienten den Rat mitgeben, nach der Anwendung die Augen für eine bis drei Minuten geschlossen zu halten, um den Abtransport des Wirkstoffs aus dem äußeren Auge zu verzögern. Noch weiter verzögern lasse er sich, indem man die Tränenröhrchen im inneren Augenwinkel mit dem Finger leicht zudrücke. Bei Kindern, die die Augen nicht geschlossen halten wollen, können statt Tropfen Salben oder Gels verwendet werden.

 

Der vollständige Bericht über den Herbstkongress erscheint in der nächsten Ausgabe. /

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