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Todtraurig

18.11.2015  09:36 Uhr

Die unipolare Depression ist eine stark unterschätzte und immer noch massiv untertherapierte Erkrankung. Gemessen an ihrer Häufigkeit und der Beeinträchtigung für Betroffene und ihr Umfeld, erfährt sie deutlich zu wenig Aufmerksamkeit. Laut Daten der Weltgesundheits­organisation WHO sind weltweit jedes Jahr mehr als 350 Millionen Menschen betroffen, in Deutschland sind es etwa sechs Millionen. Die WHO geht davon aus, dass die unipolare Depression bis zum Jahr 2030 alle anderen – psychischen und körperlichen – Erkrankungen überholt haben wird, was ­Lebensbeeinträchtigung und vorzeitigen Tod angeht. So nehmen sich in Deutschland jedes Jahr etwa 10.000 Menschen das Leben, der Großteil von ihnen als Folge einer Depression.

 

Das Ausmaß der Krankheitslast ist schon länger bekannt. Bereits 2001 nahm die Depression in der Untersuchung der WHO zur weltweiten Krankheitslast in den Industrienationen den ersten Platz ein. Das sorgte für einige Aufregung. Forderungen nach Aktionsprogrammen wurden laut. Und die Behandlungsmöglichkeiten haben sich in den vergangenen Jahren tatsächlich verbessert. Das erklärten Experten nun auf der Vorstellung der überarbeiteten S3-Leitlinie zu diesem Krankheitsbild (lesen Sie dazu Unipolare Depression: Leitlinie neu aufgelegt). Doch Therapieoptionen allein helfen nicht weiter, sie müssen auch angewandt werden. Das ist noch zu selten der Fall. Laut Daten der Bertelsmann-Stiftung erhalten drei von vier Patienten mit schwerer Depression keine leitliniengerechte Therapie, jeder Fünfte überhaupt ­keine Behandlung.

 

Und das sind nur die diagnostizierten Patienten. Schätzungen zufolge wird jedoch nicht einmal die Hälfte der Depressionen korrekt erkannt. Um Betroffenen zu helfen, ist die Sensibilität aller gefragt – von Angehörigen und Freunden und natürlich von Heilberuflern. Unterdiagnose ist nicht in erster Linie ein Problem der Pharmazeuten. Aber auch Apotheker können helfen, diese lebens­bedrohliche Erkrankung zu erkennen. Sie sind nah dran an den Patienten und kennen diese zum Teil schon seit Jahren. Mit Aufmerksamkeit und Menschenkenntnis können sie Veränderungen bei Patienten erkennen und so dazu beitragen, diese traurige Situation zu ­verbessern.

Christina Hohmann-Jeddi

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