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Lipidwerte

Fasten ist unnötig

19.11.2012  16:28 Uhr

Von Annette Mende / »Zur Blutentnahme kommen Sie bitte nüchtern«, lautet eine Standardanweisung in Arztpraxen und Kliniken. Zumindest für die Bestimmung der Lipidwerte ist das allerdings eigentlich nicht nötig, wie kanadische Ärzte jetzt festgestellt haben.

Mindestens acht Stunden sollen Patienten vor der Blutentnahme zur Bestimmung des Lipidstatus fasten. Die deutsche Lipid-Liga empfiehlt sogar eine Nahrungskarenz von zwölf Stunden. Für Patienten und Arztpraxen ist das unbequem: Häufig müssen die Patienten extra für die Blutprobe ein weiteres Mal in die Praxis kommen. Und da üblicherweise alle Kandidaten für die Blutentnahme morgens ein­bestellt werden, sind längere Wartezeiten programmiert. Forscher um Davinder Sidhu von der Universität Calgary haben daher in einer groß angelegten Studie untersucht, ob man Ärzten und Patienten diese Unannehmlichkeit nicht einfach ersparen könnte.

Sie analysierten dazu die Lipidwerte von mehr als 209 000 Personen, die vor den verschiedenen Blutentnahmen unterschiedlich lange gefastet hatten (»Achives of Internal Medicine«, doi: 10.1001/archinternmed.2012.3708). Das Ergebnis: Abhängig von der Dauer der Nahrungskarenz variierten die Werte für Gesamtcholesterol und HDL-Cholesterol um weniger als 2 Prozent, die der Triglyceride um weniger als 20 Prozent. Die aus den anderen drei Parametern errechneten Werte des LDL-Cholesterols zeigten Abweichungen von etwa 10 Prozent.

 

Aus Sicht der Autoren spricht daher nichts dafür, Patienten zur Lipidwerte-Bestimmung weiterhin nüchtern erscheinen zu lassen. Die Entscheidung des Arztes für oder gegen eine cholesterolsenkende Therapie hänge in erster Linie vom Gesamt- und HDL-Cholesterol ab. Diese Werte differierten in der vorliegenden Studie abhängig von der Dauer des Fastens nur geringfügig. Ein weiteres Argument für die Aufgabe der bislang gängigen Praxis ist, dass Werte, die im nicht nüchternen Zustand bestimmt werden, die normale Stoffwechsellage des Patienten eigentlich besser abbilden als Nüchtern-Werte, da Menschen üblicherweise regelmäßig etwas essen. /

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