Pharmazeutische Zeitung online
Patientenvertreter

Kritik an Beratung erntet Widerspruch

17.11.2009  17:41 Uhr

Von Uta Grossmann, Camp de Mar / Der Patientenvertreter Wolfram-Arnim Candidus hält es für richtig, dass Apotheker für ihre Dienstleistungen honoriert werden. Diese Auffassung vertrat er beim Management-Kongress auf Mallorca. Allerdings ließ er offen, wer dafür bezahlen soll.

Apotheker haben beste Chancen, stehen aber auch vor großen Aufgaben, um in einem sich verändernden Markt mit ihren Dienstleistungen erfolgreich zu sein. Davon ist Wolfram-Arnim Candidus überzeugt. In Anlehnung an Norbert Blüms berühmt-berüchtigtes Versprechen von der sicheren Rente sagte Candidus: »Die Rationierung ist sicher.« Es stehe aus Sicht der Patienten eine noch stärkere Orientierung des Gesundheitswesens an den Kosten zu befürchten, prophezeite der Vorsitzende der Bürgerinitiative Gesundheit DGVP, vormals Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten, in seinem Vortrag beim Management-Kongress. Er sprach sich für eine Honorierung apothekerlicher Dienstleistungen aus, ohne näher darauf einzugehen, wie und von wem die Bezahlung geleistet werden soll.

 

An die Apotheker gerichtet, konstatierte der ehrenamtliche Patientenvertreter: »Ihnen geht’s saugut. Sie haben 82 Millionen potenzielle Kunden, darunter eine zunehmende Zahl Älterer und chronisch Kranker.« Als Zielgruppen nannte er neben »gelangweilten Senioren«, die einen Gesprächspartner und Begleiter suchten, auch junge, gesunde Menschen, die mit Themen wie Impfen, Touristik und Sport zu gewinnen seien. Gestresste Berufstätige könne der Apotheker mit Angeboten aus Fitness, Wellness und Prävention ansprechen. Für Chroniker sei er Berater, Partner und Vermittler von Innovationen, Multimorbiden biete er ganzheitliche Betreuung und Pflegebedürftigen sowie deren Angehörigen systematische Beratung.

 

Allerdings sei im deutschen Gesundheitssystem immer weniger Geld vorhanden, deshalb müsse die Effizienz gesteigert werden. Notwendig sei mehr Kooperation unter den Beteiligten. »Wer sich dazu nicht verpflichtet, wird zu den Verlierern gehören«, sagte Candidus. Aber auch die Patienten müssten ihre »egoistische Einstellung« verändern, nach der sie versuchten, in die Krankenversicherung eingezahlte Beiträge in Form von verschriebenen Medikamenten oder anderen Kassenleistungen wieder »herauszuholen«.

 

Mit der neuen Bundesregierung »kriegen wir noch mehr Ökonomisierung«, prophezeite Candidus. Es gelte, Nachteile für die Patienten zu verhindern und die Dienstleistungen der Apotheker zu erhalten. Seine eigene Erfahrung mit der Beratung von Apotheken beschrieb Candidus als desaströs. Er löse als Bluthochdruckpatient regelmäßig Rezepte in Apotheken ein, ohne dass die Apothekenmitarbeiter ihn jemals von sich aus beraten hätten, selbst wenn er zusätzliche OTC-Produkte aus der Freiwahl neben das Rezept stelle. Für diese Darstellung erntete er verärgerten Widerspruch der Zuhörer.

 

Der Patientenvertreter riet den Apothekern, ihre Kunden zu VIPs zu machen, für die sie ein Ambiente schaffen, in denen sich die Patienten wohl und ernst genommen fühlen. Dazu gehört nach seiner Meinung auch eine separate Beratungsmöglichkeit. /

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