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Ausstellung

Krankheiten haben ein Gesicht

14.11.2007  16:15 Uhr

Ausstellung

<typohead type="3">Krankheiten haben ein Gesicht

Von Ulrike Abel-Wanek, Berlin

 

Die Mitarbeiter der Pharmaindustrie forschen und entwickeln im Dienste des Patienten, aber sie kennen ihn nicht: seine Gefühle bei der Diagnose, seinen ganz persönlichen Umgang mit der Krankheit. Eine eindrucksvolle Fotoausstellung auf Initiative von GlaxoSmithKline gibt Patienten jetzt eine Stimme und ein Gesicht.

 

»Ich kann das gar nicht beschreiben. Warum passiert mir das?« Klas ist zehn Jahre alt, als er erfährt, dass er Leukämie hat. Er ist alt genug zu begreifen, wie lebensbedrohlich seine Erkrankung ist. Nach der Diagnose hat er oft das Gefühl, als sähe er sich selbst, als Tod verzerrt, im Spiegelbild. Aber er meistert die Situation: seine Familie und sein bester Freund Finn-Ole geben ihm Kraft. Als Klas wegen der vielen Fehlstunden durch die Krebsbehandlung eine Klasse wiederholen muss, bleibt der Freund an seiner Seite und lässt sich mit ihm zurückstufen. Heute genießt Klas eine unbeschwerte Kindheit, und die beiden Jungs toben wieder gemeinsam herum.

 

Der Hamburger Fotograf Götz Schwan hat mit 16 Patienten Bildgeschichten entwickelt, Geschichten, die Mut machen sollen und die Angst vor Krankheit lindern. Jede Geschichte besteht aus drei Bildern. Sie zeigen links das »Gestern«, die Gefühle der Patienten bei der Diagnose. Im rechten Bild geht es um das »Heute«, das Leben mit oder nach der Krankheit. Dazwischen hängt das Porträt des Patienten. Jeder kommt auch persönlich zu Wort, mit einem kurzen Text, der neben den Fotos zu lesen ist. »Die Geschichten, die von den Menschen erzählt wurden, haben zu den Bildern geführt«, sagt Schwan. Es ging um Epilepsie und wie sie das Leben verändert, um totale Erschöpfung durch die Folgen von Influenza oder das Gefühl, durch heftige asthmatische Anfälle unfrei und angekettet zu sein. »Nicht nur die Knochen werden schwach, auch das Selbstbewusstsein«, beschreibt die an Osteoporose erkrankte Marion Knebel ihren langen Leidensweg. Die Röntgenassistentin wurde zwei Tage nach der Diagnose entlassen und fühlte sich wie ein brüchiger, abgestorbener Baum. Inzwischen sind ihre Schmerzen jedoch deutlich gelindert und sie spürt, wie immer mehr Lebendigkeit in ihren Körper einzieht. »Das Projekt hat länger gedauert, als ursprünglich geplant«, gibt der Fotograf zu. Die individuellen Schicksale gingen einem sehr nah, und sie bildnerisch umzusetzen, dauere seine Zeit. Herausgekommen ist eine Ausstellung ohne Kitsch und Pathos, die keine falsche Betroffenheit auslöst. Sie kann beitragen zu mehr »Kultur des Umgangs mit Krankheit«, die Bischof Dr. Wolfgang Huber, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche Deutschlands, in seiner Gastrede zur Ausstellungs-Eröffnung am 12. November im Berliner Zollernhof forderte. »Krankheit ist der Ernstfall menschlicher Würde«, sagte der Bischof. Sie zu bewahren, und Menschen in jeder Lebenslage gerecht zu werden, sei die Botschaft dieser Ausstellung.

 

Die Bilder waren zunächst nur für eine unternehmensinterne Präsentation geplant. »Als forschendes Arzneimittelunternehmen tragen wir dazu bei, Leiden zu lindern und Leben zu erhalten«, sagt Dr. Thomas Werner, Vorsitzender der Geschäftsführung von GSK. Bei dem Fotografieprojekt sollten jedoch die individuellen Geschichten der betroffenen Menschen im Mittelpunkt stehen, und nicht die Forschungsleistung. Die Resonanz der Mitarbeiter auf die Ausstellung war so groß, dass sich die Unternehmensleitung entschloss, sie auch öffentlich zu zeigen.

 

Viele der Patienten, die Schwan porträtierte, hatten eine klare Botschaft: Sie wollten anderen Patienten Mut machen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Die Bilder dokumentieren, dass es immer eine Chance auf Verbesserung gibt und bestätigen, was der Schriftsteller Georg Christoph Lichtenberg schon im 18. Jahrhundert treffend formulierte: Das Gefühl der Gesundheit erwirbt man sich nur durch Krankheit.

 

Die Ausstellung »Lebensbilder« ist noch vom 24. bis 28. November zu sehen, jeweils von 10 bis 24 Uhr, im Foyer des ZDF-Hauptstadtstudios im Zollernhof, Unter den Linden 36, 10117 Berlin. Informationen: www.lebens-bilder.de

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