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Antikörper umgeht MRSA-Resistenz

Datum 11.11.2015  10:00 Uhr

Von Annette Mende / Mit einem Anti­körper-Antibiotikum-Konjugat haben Forscher der Firma Genentech den Problemkeim MRSA unschädlich gemacht – zumindest bei Mäusen. Wie die Wissenschaftler um Sophie M. Lehar im Fachjournal »Nature« berichten, war der zusammengesetzte Wirkstoff aus einem Antikörper gegen Staphylo­coccus aureus und einem Rifamycin-Derivat 1000 Mal wirksamer als Vancomycin. Sie führen die überlegene Wirksamkeit des experimentellen Mittels darauf zurück, dass es MRSA innerhalb infizierter Körperzellen abtötet, wo das Bakterium für herkömmliche Antibiotika unerreichbar ist (DOI: 10/1038/nature16057).

Das Prinzip ist so einfach wie genial: Der Antikörper lotst den Wirkstoff zu MRSA-Bakterien, die im Körper zirkulieren, und dockt an diese an. Werden nun diese Bakterien in Körperzellen aufgenommen, gelangt der Wirkstoff mit ins Zellinnere, wo Enzyme die kovalente Bindung zwischen dem Antikörper und dem Antibiotikum spalten und so Letzteres aktivieren. 

Bleibt die Spaltung des Konjugats in seine Einzelteile aus, hat es keine Wirkung. Ähnlich funktioniert das Krebsmittel Trastuzumab Emtansin (Kadcyla®), das bei Brustkrebspatientinnen zum Einsatz kommt.

 

Ein Grund dafür, dass Methicillin- resistente S. aureus (MRSA) so schwierig in den Griff zu bekommen sind, ist laut den Autoren die Fähigkeit der Erreger, in bestimmte Körperzellen einzudringen und darin zu überdauern. So könnten etwa Phagozyten quasi als trojanische Pferde fungieren, die den Erreger von der Eintrittsstelle weg an andere Orte im Körper verteilen. Ein Schlüssel zur erfolgreichen Bekämpfung von MRSA-Infektionen sei daher, die Erreger im Zellinneren zu erreichen – und das könnten herkömmliche Antibiotika meist nicht.

 

Sollte sich dieser Ansatz auch beim Menschen als wirksam erweisen, wäre das in mehrfacher Hinsicht positiv. Einerseits können Antibiotika, die von einem Antikörper direkt zu ihrer Zielzelle gebracht werden, in niedrigeren Dosen verabreicht werden, was die Gefahr von Nebenwirkungen reduziert. Zum anderen könnten so vielleicht auch hoch effiziente Wirkstoffe angewandt werden, die für sich allein gegeben zu toxisch waren, um die klinische Prüfung zu überstehen. /

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