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Cotrimoxazol nicht mit ACE-Hemmern oder Sartanen kombinieren

12.11.2014  10:21 Uhr

Von Rolf Thesen / Werden Patienten mit ACE-Hemmern oder Sartanen behandelt, sollten sie möglichst kein Cotrimoxazol erhalten, da es vor allem bei älteren Patienten zu plötzlichen Todesfällen kommen kann. Das ergab eine kürzlich im »British Medical Journal« veröffentlichte Fall-Kontroll-Studie (DOI: 10.1136/bmj.g6196).

 

Kanadische Ärzte analysierten darin die Daten von mehr als 1,6 Millionen älteren Patienten unter ACE-Hemmern oder Sartanen. Studienziel war es, die Fälle der Patienten näher zu beleuchten, die plötzlich gestorben waren, kurz nachdem sie eines der folgenden Antibiotika eingenommen hatten: Amoxicillin, Cotrimoxazol, Ciprofloxacin, Norfloxacin oder Nitrofurantoin. Es zeigte sich eine deutliche Korrelation bei denjenigen, die Cotrimoxazol oder Ciprofloxacin erhalten hatten. Unter Berücksichtigung anderer Risikofaktoren für einen plötzlichen Tod ergab sich für Cotrim­oxazol im Vergleich mit Amoxicillin ein 38 Prozent höheres Risiko, innerhalb von sieben Tagen nach Einnahme des Antibiotikums zu sterben. Bei einem Zeit­intervall von 14 Tagen war das Risiko sogar um 54 Prozent erhöht.

 

Die Forscher vermuten eine Hyperkaliämie-bedingte Arrhythmie als Ursache für das erhöhte Todesrisiko. Unter Ciprofloxacin war das Sterberisiko gegenüber Amoxicillin weniger stark erhöht: in den ersten sieben Tagen um 29 Prozent und in den ersten 14 Tagen um 18 Prozent. Hier dürfte eine QT-Zeit-Verlängerung für das erhöhte Sterbe­risiko verantwortlich sein.

 

Unter ACE-Hemmern oder Sartanen kann es durch Hemmung der Aldosteron-Sekretion zu einer verminderten Ausscheidung von Kalium durch die Nieren kommen. In Komedikation mit Arzneimitteln, die ebenfalls eine Kalium-Retention fördern, kann sich eine lebensbedrohliche Hyperkaliämie entwickeln. Zu diesen Arzneimitteln gehört auch das mit dem Kalium-sparenden Diuretikum Amilorid strukturell und pharmakologisch verwandte Trimeth­oprim, das in Kombination mit Sulfa­methoxazol als Cotrimoxazol vor allem bei Harnwegsinfektionen eingesetzt wird. Mittlerweile gilt es in dieser Indikation allerdings aufgrund der Resistenzsituation als Mittel zweiter Wahl. / 

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