Pharmazeutische Zeitung online
Koalitionsverhandlungen

Wunschliste an die neue Regierung

05.11.2013  18:49 Uhr

Von Stephanie Schersch / In Berlin verhandeln Union und SPD zurzeit über ihre künftige Zusammenarbeit. Viele Verbände versuchen, ihre Forderungen dabei in die Gespräche einzubringen. Auch die ABDA hat einige Wünsche formuliert, die ihr besonders am Herzen liegen.

Ihre Forderungen hat die ADBA in einem Positionspapier zusammengefasst und das Schreiben an Mitglieder der Arbeitsgruppe Gesundheit und Pflege verschickt, die den gesundheitspolitischen Kurs der Großen Koalition festzurren soll. In dem Papier spricht sich die ABDA dafür aus, das Honorarsystem der Apotheker weiter auszubauen. Nur so sei es möglich, die pharmazeutische Versorgung auch künftig auf hohem Niveau anbieten zu können. So soll es ein »stimmiges Apothekenvergütungssystem« geben, das regelmäßig überprüft wird. Besonders dringend ist aus Sicht der Apotheker eine Honoraranhebung für Rezepturen und die Abgabe von Betäubungsmitteln. »Die Anpassung in diesen Bereichen ist bereits seit vielen Jahren überfällig«, heißt es.

Um Menschen in strukturschwachen Regionen auch künftig angemessen versorgen zu können, sollte zudem das Potenzial der Apotheke vor Ort stärker ausgeschöpft werden, so die ABDA. So könnten die Apotheker in Abstimmung mit den anderen Heilberufen neue Leistungen anbieten. Die ABDA hat dabei zunächst vor allem die flächendeckende Einführung eines honorierten Medikationsmanagements im Sinn. »Dies kommt vor allem den Patienten zugute, die mehrere Arzneimittel einnehmen müssen.« Mehr Verantwortung könnten Apotheker demnach aber auch bei der Arzneimitteltherapiesicherheit übernehmen und im Bereich Prävention. Dafür sollten sie zunächst in das Präventionsgesetz aufgenommen werden, fordert die ABDA.

 

Die Bundesvereinigung wünscht sich außerdem ein einheitliches Entlassrezept in deutschen Kliniken. Diese Verschreibung soll dafür sorgen, dass Patienten nach einem Aufenthalt im Krankenhaus unkompliziert durch die Apotheke vor Ort betreut werden können.

 

Handlungsbedarf sieht die ABDA auch im Bereich der Selbstverwaltung. In Gesprächen zwischen Apothekern und Krankenkassen hatte es zuletzt immer wieder gewaltig geknirscht. So streiten beide Seiten seit Monaten über die sogenannte Aut-idem-Liste. Sie soll Arzneimittel aufführen, die in der Apotheke grundsätzlich nicht gegen ein anderes Präparat ausgetauscht werden dürfen. Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung blockiere die Verhandlungen immer wieder aufs Neue, so die Bundesvereinigung. »Eine politische Vorgabe ist dringend geboten.«

 

Lösung bei Nullretax gewünscht

 

Eine Lösung wünschen sich die Apotheker zudem beim Thema Nullretax. Reine Formfehler auf Rezepten könnten immer noch zur vollständigen Zahlungsverweigerung durch eine Krankenkasse führen – mit entsprechenden finanziellen Folgen für die Apotheker. »Die Versorgung hilfesuchender Patienten wird so für die Apotheken sichtlich erschwert und unnötig bürokratisiert«, so die Bundesvereinigung. Die Kassen hätten zunehmend nur die Kosten im Blick. Das zeige sich auch in den Ausschreibungen zur Impfstoffversorgung. Im vergangenen Herbst hatten die Krankenkassen die Versorgung mit Grippeimpfstoffen in einigen Regionen in die Hände nur eines einzigen Herstellers gelegt. Weil dieser vorübergehend nicht liefern konnte, kam es zu wochenlangen Impfstoff-Engpässen, die auch andere Hersteller zunächst nicht auffangen konnten. Trotz dieser Erfahrungen hätten die Kassen ihre Ausschreibungspraxis nicht angepasst, so die ABDA. Damit drohten sich die Probleme des Vorjahres zu wiederholen. Auch hier müsse daher »das Patientenwohl durch eine politische Korrektur wieder in den Vordergrund«, gerückt werden.

 

Schließlich fordern die Apotheker von der neuen Regierung »ein klares Bekenntnis zu der freiberuflich organisierten und unabhängig durchgeführten pharmazeutischen Versorgung«. Die Freiberuflichkeit sei Garant für die gute Gesundheitsversorgung in Deutschland, heißt es in dem Positionspapier. /

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