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Teenager-Schwangerschaften

Ein Zeichen von Ungleichheit

05.11.2013  16:32 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / 7,3 Millionen Mädchen unter 18 Jahren werden jedes Jahr Mutter, die meisten von ihnen in Entwicklungsländern. Dies geht aus einem UN-Bericht hervor, der nun in London vom Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) vorgestellt wurde. Zwei Millionen Mädchen sind sogar jünger als 15 Jahre, wenn sie ihr erstes Kind bekommen.

Teenager-Schwangerschaften sind nicht nur eine Folge von Armut und fehlender Bildung, sondern auch gleichzeitig deren Ursache. Weltweit haben Mädchen, die in Armut, mit niedrigem Bildungsgrad und auf dem Land leben ein höheres Risiko, in der Jugend schwanger zu werden, als wohlhabendere, gebildetere Mädchen in Städten. Je länger ein Mädchen zur Schule geht, desto niedriger ist ihr Risiko, früh Mutter zu werden, heißt es in dem Report mit dem Titel »The State oft World Population 2013«. Schulbildung ermögliche den Mädchen, später Arbeit zu finden, erhöhe ihr Selbstwertgefühl und ihren Status. Gebildete Mädchen werden auch weniger häufig vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet. 90 Prozent der minderjährigen Mütter sind verheiratete oder leben in festen Beziehungen.

Der Report zeigt auch auf, dass die Verantwortung nicht einseitig bei den jungen Müttern zu suchen ist. »Zu häufig weist die Gesellschaft nur den Mädchen die Schuld für die Schwangerschaft zu«, sagt UNFPA-Direktor Dr. Babatunde Osotimehin in einer Pressemitteilung. »In Wahrheit sind Teenager-Schwangerschaften meistens kein Ergebnis einer bewussten Entscheidung, sondern vom Fehlen von Entscheidungsmöglichkeiten.« Häufig gehen sie auch auf sozialen Druck, Nötigung oder sogar auf sexuelle Gewalt zurück. Der Bericht weist auch auf die negativen Konsequenzen früher Schwangerschaften für die Mädchen hin: Das Risiko für gesundheitliche Probleme nimmt zu, je weniger Zeit zwischen dem Einsetzten der Menstruation und der ersten Schwangerschaft vergangen ist. Jedes Jahr sterben 70 000 Jugendliche in Entwicklungsländern an Komplikationen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt. Besonders gefährdet sind Mädchen unter 15 Jahren. Außerdem komme es jährlich zu 3,2 Millionen unsicheren Abtreibungen bei Jugendlichen in Entwicklungsländern, heißt es in dem Bericht.

 

Schwangerschaften im Jugendalter seien eine Zeugnis für Ungleichheit und dafür, dass Mädchen immer noch ihrer grundlegenden Menschenrechte beraubt werden, teilt Osotimehin mit. Ein Beispiel hierfür seien Kinderehen: Jeden Tag werden 39 000 Mädchen verheiratet, 10 Prozent vor dem 15. Geburtstag. Solange Familien, Gesellschaften und Regierungen diese Praxis dulden, werden Teenager-Schwangerschaften weiterhin ein großen Problem bleiben. Um das Problem in den Griff zu bekommen, sei ein ganzheitlicher Ansatz nötig. Ein wichtiges Ziel sei, Kinderehen zu verhindern. Außerdem müssten Mädchen verstärkt Zugang zu Schulbildung, aber auch zu Gesundheitsinformationen bekommen.

 

Obwohl 95 Prozent der Teenager-Schwangerschaften in Entwicklungsländern auftreten, besteht auch in der westlichen Welt ein Problem: Immerhin 680 000 Minderjährige werden in Industrienationen jedes Jahr Mutter, die Hälfte von ihnen allein in den USA. /

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