Pharmazeutische Zeitung online
HIV

Antikörper bei Affen erfolgreich

05.11.2013  16:32 Uhr

Von Verena Arzbach / Monoklonale Antikörper könnten eine neue Perspektive in der Therapie von HIV-Patienten bieten. Bei Untersuchungen mit chronisch infizierten Affen senkte eine Kombination dieser Antikörper gegen HIV-1 die Viruslast deutlich, wie zwei Studien im Fachjournal »Nature« zeigen.

In beiden Studien testeten die Forscher den Effekt monoklonaler Antikörper HIV-infizierter Menschen auf die Viruslast im Blut von Rhesusaffen. Das US-amerikanische Forscherteam um Dan Barouch von der Harvard Medical School in Boston untersuchte insgesamt 18 Affen, die mit dem SHI-Virus infiziert waren. Bei SHIV handelt es sich um einen Hybrid von HIV und SIV, dem simianen Immundefizienz-Virus, das bei Affen Aids auslöst.

Die Forscher behandelten die Affen mit einem HIV-1-spezifischen monoklonalen Antikörper oder einer Kombination von zwei oder mehr Antikörpern. Durch die Behandlung mit den Antikörpern sank die Viruslast der Affen im Blut und im Gewebe drastisch, oft unter die Nachweisgrenze, berichten die Wissenschaftler (doi: 10.1038/nature12744). Bereits nach einer Injektion fiel die Viruslast bei vielen Affen innerhalb von drei bis sieben Tagen unter die Nachweisgrenze. Zudem schien die Infusion der Antikörper die eigene Immunantwort der Affen zu stimulieren – möglicherweise ein länger andauernder Effekt, so die Autoren.

 

Die Viruslast von drei Affen, die zu Beginn der Studie eine niedrige SHI-Viruslast im Blut hatten, blieb ohne weitere Behandlung auch während einer Beobachtungszeit von bis zu acht Monaten unter der Nachweisgrenze. In den meisten Fällen stieg die Viruslast nach durchschnittlich 56 Tagen jedoch wieder an.

 

Viruslast gesenkt

 

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt ein Team um Malcolm Martin von den National Institutes of Health in Bethesda im US-Bundestaat Maryland. Die Forscher untersuchten eine Kombination von zwei monoklonalen Antikörpern an chronisch SHIV-infizierten Rhesusaffen. Auch hier zeigten die Affen eine Suppression der Viruslast über einen Zeitraum von mehreren Wochen, berichten die Forscher in »Nature« (doi: 10.1038/nature12746).

 

Im Unterschied zu einer konventionellen antiretroviralen Therapie, die HI-Viren an ihrer Replikation hindert, bietet die Behandlung mit monoklonalen Antikörpern möglicherweise eine neue Perspektive. Denn die Antikörper attackieren das Virus selbst und könnten so beispielsweise auch versteckte Viren in infizierten Zellen aufspüren und angreifen. Bevor die Ergebnisse auf den Menschen übertragen werden können, sind jedoch klinische Studien nötig. /

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
THEMEN
AidsHIV

Mehr von Avoxa