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Notfälle durch Nahrungsergänzungsmittel

28.10.2015  09:34 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Mehr als 23.000 Menschen lassen sich jedes Jahr in den USA aufgrund der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln in der Notaufnahme behandeln. Das ergab eine Analyse von Mitarbeitern der Centers for Disease Control and Prevention und der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA, die nun im »New England Journal of Medicine« veröffentlicht wurde (DOI: 10.1056/NEJMsa1504267).

Für ihre Studie analysierten die Wissenschaftler um Andrew Geller medizinische Daten aus zehn Jahren von 63 Kliniken des Landes, die an einem Surveillance-System der beiden Institutionen teilnahmen. Unter den Patienten der Notaufnahmen identifizierten sie 3667 Fälle, bei denen die Behandlung auf unerwünschte Wirkungen von Nahrungsergänzungsmitteln wie Vi­tamin- oder Mineralstoff-Präparaten oder pflanzlichen Zubereitungen zurückging. Anhand dieser Daten rechneten die Wissenschaftler hoch, dass solche Präparate jährlich 23 000 Notfälle verursachen, von denen etwa 2000 zur Hospitalisierung führen.

Die Mehrheit der Betroffenen waren junge Erwachsene zwischen 20 und 34 Jahren (28 Prozent) und unbeaufsichtigte Kleinkinder (21 Prozent), die die Nahrungsergänzungsmittel versehentlich eingenommen hatten. Als Hauptursache von Problemen identifizierten die Wissenschaftler Schlankheitsmittel und Produkte zur Steigerung der Energie. Sie machten zusammen 71,8 Prozent der ermittelten unerwünschten Wirkungen von Nahrungsergänzungsmitteln aus, die hauptsächlich in Form von Herzklopfen, Schmerzen der Brust und Tachykardie auftraten. Der Großteil dieser Fälle trat in der Gruppe der jungen Erwachsenen auf. Bei älteren Patienten standen andere Probleme im Vordergrund: In dieser Gruppe gingen die meisten Besuche in der Notaufnahme auf die Einnahme von Mikronährstoff-Präparaten zurück, bei denen die Größe Schwierigkeiten bereitete. Die Patienten klagten über Würgen, Schluckstörungen und ein Globus-Gefühl.

 

Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ist in den USA sehr beliebt, schreiben die Autoren. So hätten die Amerikaner im Jahr 2007 etwa 14,5 Milliarden US-Dollar für entsprechende Produkte ausgegeben. Die Sicherheit der Präparate sei aber schlecht untersucht, kritisieren die Wissenschaftler. Sie hoffen, dass ihre Analyse zu Häufigkeit und Ursachen der unerwünschten Wirkungen dazu beitragen kann, die Sicherheit der Präparate zu verbessern. Insgesamt sei diese aber relativ hoch: Die Zahl der Notfallbehandlungen aufgrund von Nahrungsergänzungsmitteln mache weniger als 5 Prozent der arzneimittelbedingten Notfälle aus. /

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