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Arzneimittelausgaben

Sonderregeln für Sovaldi

29.10.2014  09:44 Uhr

Von Stephanie Schersch / Die jüngsten Fortschritte in der Behandlung von Hepatitis C treiben die Ausgaben für Arzneimittel in die Höhe. Ärzte und Krankenkassen haben nun besondere Ausgabenkontingente für die entsprechenden Medikamente vereinbart.

Jedes Jahr im Herbst verhandeln die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung in den sogenannten Rahmenvorgaben ein Ausgabenvolumen, das den Medizinern im Folgejahr für die Verordnung von Medikamenten zur Verfügung steht. Darüber hinaus stellen sie die vereinbarten Vorgaben für das laufende Jahr auf den Prüfstand.

Für 2014 setzten sie den festgelegten Aus­gabenanstieg nun nachträglich he­rauf. Hintergrund ist vor allem ein Sonderausga­ben­volumen für die Behandlung der chro­ni­schen Hepatitis C. Seit Anfang des Jahres sind in diesem Segment einige neue und zum Teil sehr teure Präparate auf den Markt gekommen, die etwa die Wirk­stoffe Sofosbuvir, Simeprevir oder Daclatasvir enthalten. Für deren Einsatz steht den Ärzten nun insgesamt 2,4 Prozent mehr Geld zur Verfügung als ursprünglich vereinbart.

 

Zugleich kürzten Ärzte und Kassen die Vorgaben für 2014 allerdings an anderer Stelle. So sind etwa die Arzneimittelpreise allgemein nicht so stark gestiegen wie ursprünglich gedacht. Insgesamt hoben beide Seiten den Ausgabenanstieg für das laufende Jahr um 1,3 Prozent auf dann 7,9 Prozent an.

 

Mit Blick auf 2015 verhandelten Kassen und Ärzte im Arzneimittelbereich ein Ausgabenplus von 5,5 Prozent. Demnach werden die Kassen im kommenden Jahr rund 1,8 Milliarden Euro mehr für Medikamente ausgeben. Da­rin enthalten ist ein Sonderausgabenkontingent von plus 3 Prozent für Verordnungen im Bereich Hepatitis C – das entspricht etwa 1 Milliarde Euro.

 

Diese Vorgaben sollen nun als Grundlage für den Abschluss regionaler Vereinbarungen in den einzelnen Bundesländern dienen. Auf Basis der verhandelten Ausgaben werden schließlich die Richtgrößen ermittelt. Sie bestimmen das Volumen der Arzneimittel, die ein Arzt pro Quartal und Patient verordnen darf. Die Sonderregeln für neue Hepatitis-Präparate sollen in diese allgemeine Berechnung allerdings nicht einfließen.

 

KBV-Vorstand Regina Feldmann bezeichnete die Sonderausgabenkontingente als »gutes Zeichen«. Auf diese Weise könnten »notwendige Medikamente im ambulanten Bereich verordnet werden, ohne das Budget des verordnenden Arztes zu belasten«, sagte sie.

 

Ab 2016 dürften die Hepatitis-C-Wirkstoffe nicht mehr für übermäßig steigende Kosten sorgen. In den verhandelten Rahmenvorgaben ist von einem »einmaligen Effekt« die Rede, der nur dieses und das nächste Jahr betreffe. Hintergrund sind die zwischen Kassen und Herstellern zu verhandelnden Erstattungsbeträge, die ein Jahr nach Markteintritt in Kraft treten und voraussichtlich deutlich unter den aktuell geltenden Listenpreisen liegen werden.

 

Zuletzt hatten die neuen Hepatitis-Präparate die Diskussion über Arzneimittelpreise in Deutschland erneut entfacht. So kostet etwa das Sofosbuvir-haltige Sovaldi® von Gilead stolze 20.000 Euro pro Packung. Kritiker fordern daher, die Erstattungspreise sollten rückwirkend sofort nach Markteintritt gelten. /

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