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Befragung zu Kombinationsanalgetika

Migräne ist unterdiagnostiziert

Datum 29.10.2014  09:44 Uhr

Von Christiane Berg, Hamburg / Migräne-Geplagte beschreiben im Vergleich zu Betroffenen mit Spannungskopfschmerzen ihre Lebenssituation signifikant häufiger als belastend und verzeichnen eine höhere Schmerzintensität. Zudem erkennen ein Drittel der Patienten ihre Migräne nicht als solche. Dies sind einige der Ergebnisse einer apotheken­gestützten Befragung von rund 1300 Kopfschmerzpatienten.

»Die Gabe der fixen Dreierkombination aus Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Coffein ist Mittel der Wahl bei der Behandlung von Migräne und Kopfschmerzen vom Spannungstyp«, hob Privatdozent Dr. Charly Gaul mit Verweis auf die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) und der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) auf einer Veranstaltung von Boehringer Ingelheim im Rahmen des Deutschen Schmerzkongresses hervor. Der Chefarzt der Migräne- und Kopfschmerzklinik in Königsstein/Taunus stellte die Ergebnisse einer prospektiven apotheken-basierten Befragung, vor. Ziel war es, Daten zur Demografie der Nutzer sowie zu Indikationen, Dosierungen und Wirkungen zu Thomapyrin® unter Alltagsbedingungen zu erheben. Dazu seien in 164 Apotheken an 1298 Anwender anonymisierte Fragebögen ausgegeben worden.

 

Betroffene wissen zu wenig über Kopfschmerzarten

 

71,9 Prozent der Teilnehmer waren Frauen, 28,1 Prozent Männer. 17 Prozent der Befragten litten an Migräne, 67 Prozent an anderen Kopfschmerzen, 17 Prozent wiederum an anderen Schmerzen. Diese, so Gaul, waren zum Teil pulsierend (36 Prozent), riefen Licht- und Geräuschempfindlichkeit hervor (28 Prozent) oder aber traten vorrangig bei körperlicher Aktivität (62 Prozent) auf.

 

Musste bei 24 Prozent der Teilnehmer aufgrund der beschriebenen Symptome von einer Migräne ausgegangen werden, hatten die Patienten diese selbst nicht als Grund für die Einnahme des Arzneimittels angegeben, unterstrich Gaul. Dies zeige, dass die Erkrankung noch immer unterdiagnostiziert ist. Den Betroffenen hätten grundlegende Informationen zu Kopfscherzerkrankungen gefehlt.

 

Nur circa ein Drittel der Befragten habe die aktuelle Lebenssituation als entspannt und ausgeglichen beschrieben. 14 Prozent der Frauen und 19 Prozent der Männer hätten diese sogar als sehr belastend geschildert. 63 Prozent, so Gaul, haben als Grund zu viel Arbeit und Stress angegeben. 29 Prozent beschrieben einen Trauerfall in der Familie oder Schwierigkeiten im Privatleben. 17 Prozent hatten dafür eine andere Erkrankung verantwortlich gemacht. Gaul betonte, dass extrem Gestresste im Vergleich zu Entspannten oder leicht Gestressten doppelt so häufig von nächtlichen Kopfschmerzen heimgesucht wurden.

 

Auffällig sei gewesen, dass Teilnehmer mit Migräne ihre Lebenssituation signifikant häufiger als sehr belastet umschrieben sowie zudem im Mittel über eine höhere Schmerzintensität und mehr Schmerztage klagten. Sie seien sehr viel öfter als die anderen Teilnehmer nicht in der Lage gewesen, ihren gewöhnlichen Tagesaktivitäten nachzugehen. Seien für den zurückliegenden Monat im Mittel 5,4 Schmerztage genannt worden, hätten Teilnehmer mit Migräne im Mittel über zwei zusätzliche Schmerztage pro Monat berichtet. Zum Einnahmezeitpunkt wurde die mittlere Schmerzintensität auf einer Skala von 0 bis 10 mit 5,9 angegeben. Teilnehmer mit Migräne haben eine im Mittel höhere Schmerzintensität von 6,8 vermerkt. Die Befragung ergab, dass die erste Einnahme des Analgetikums im Mittel nach 45 Minuten erfolgte. Dabei wurden im Durchschnitt 1,4 Tabletten eingenommen.

 

Hohe Anwender- Zufriedenheit

 

Das Einsetzen der Schmerzreduktion erfolgte bei 70 Prozent der Befragten nach circa 30 Minuten, bei der Hälfte davon ließen die Schmerzen bereits 15 Minuten nach. Die Wirksamkeit beurteilten 95 Prozent der Befragten mit gut oder sehr gut.

 

In Übereinstimmung mit der Literatur habe die Befragung eine sehr gute Wirksamkeit des Coffein-haltigen Kombinationsanalgetikums bei Kopfschmerzen und Migräne unter Alltagsbedingungen belegt. Unerwünschte Arzneimittelwirkungen seien nie schwerwiegend gewesen. Gaul: »Die Zufriedenheit mit der Verwendung war hoch«. /

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