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Lungenembolie

Symptome richtig deuten

Datum 20.10.2015  16:12 Uhr

Von Annette Mende, Berlin / Die Lungenembolie ist nach Herzinfarkt und Schlaganfall die dritthäufigste kardiovaskuläre Todesursache. Rechtzeitig erkannt, kann man sie behandeln und das Leben des Patienten retten. Das Problem ist nur, dass die Symptome unspezifisch sind und weder die Bevölkerung noch viele Ärzte dafür ausreichend sensibilisiert sind.

Schmerzen im Bein, Schwindel und Ohnmachtsanfälle, Schmerzen beim Einatmen oder Luftnot: Man sollte meinen, dass diese Symptome im Zweifelsfall korrekt einer Lungenembolie zugeschrieben werden, spätestens seitdem die Erkrankung durch den Tod des CDU-Politikers Philipp Mißfelder im Alter von nur 35 Jahren eine gewisse Aufmerksamkeit erhielt. 

 

»Tatsächlich dauert es oft noch zu lange, bis die richtige Diagnose gestellt wird«, sagte Professor Dr. Stavros Konstantinides vom Zen­trum für Thrombose und Hämostase an der Universitätsmedizin Mainz bei einer Veranstaltung des Aktionsbündnisses Thrombose zum Welt-Thrombose-Tag am 13. Oktober in Berlin.

 

In aller Regel geht einer Lungenembolie eine Thrombose in einer tiefen Bein- oder Beckenvene voraus. Daher rühren die typischen Schmerzen im Bein; auch Schwellungen am Fußknöchel, am Unterschenkel oder im ganzen Bein mit Spannungsgefühl sind charakteristisch. Das betroffene Bein ist überwärmt und die Wade schmerzt beim Auftreten. Hängt das Bein herab, kommt es durch den Sauerstoffmangel zu einer Blaufärbung der Haut. Beidseitige Thrombosen sind äußerst selten, sodass Beschwerden, die gleichzeitig in beiden Beinen auftreten, meist andere Ursachen haben.

 

Verschleppte Thromben

 

Löst sich ein Teil des Gerinnsels ab, wird mit dem Blutstrom in die Lunge gespült und verschließt dort ein für die Atmung wichtiges Gefäß, spricht man von einer Lungenembolie. Sie ist umso gefährlicher, je größer der verschleppte Thrombus ist. Schätzungen zufolge sterben in Deutschland jährlich 40 000 bis 100 000 Menschen daran. 

Verschiedene Faktoren erhöhen das Risiko für eine Thrombose beziehungsweise Lungenembolie (siehe Kasten). Doch sollte man auch bei Menschen ohne diese Risikofaktoren bei entsprechenden Symptomen stets die Möglichkeit einer Thrombose in Betracht ziehen, denn in etwa 40 Prozent der Fälle gibt es keinen erkennbaren Auslöser.

 

Beim Verdacht auf eine Thrombose ist der Hausarzt die erste Anlaufstelle. Er schätzt anhand der Anamnese, der klinischen Untersuchung und einer Blutuntersuchung auf die Fibrin-Spaltprodukte D-Dimere die Wahrscheinlichkeit einer Thrombose ab und überweist den Patienten gegebenenfalls zum Gefäßspezialisten. Dieser kann per Ultraschall oder weiterer Bildgebung die Diagnose eindeutig stellen. Liegt möglicherweise eine Lungenembolie vor, sollte der Patient sofort mit dem Rettungsdienst ins Krankenhaus. Dort werden ebenfalls die D-Dimere (als Biomarker für die Auflösung von Blutgerinnseln) bestimmt sowie die Lungengefäße mittels CT-Angiografie untersucht.

 

Welche Patienten wie zu behandeln sind, steht in der Neufassung der Leitlinie zur akuten Lungenembolie, die seit dieser Woche online verfügbar ist. »Der Algorithmus wurde überarbeitet und ist jetzt deutlich einfacher geworden«, sagte Konstantinides. Er verband damit die Hoffnung, dass dies Ärzten die Therapieentscheidung erleichtere. »Nach Diagnose sollen alle Patienten mit Lungenembolie umgehend Antikoagulanzien erhalten. Patienten mit Kreislaufkollaps sollen darüber hinaus mit Thrombolytika beziehungsweise operativ oder mit Katheterverfahren behandelt werden«, fasste er wichtige Punkte zusammen.

 

Neue Leitlinie

 

Auch bei einer Thrombose ohne Lungen­embolie ist unmittelbar mit einer gerinnungshemmenden Therapie mit Heparin, Fondaparinux, Vitamin-K-Antagonist oder direktem oralem Antikoagulans zu beginnen. Das verhindert das Weiterwachsen des Gerinnsels und damit eine Lungenembolie, denn nur von einem aktiv wachsenden Thrombus können sich Teile lösen. Zugleich sollte eine Kompressionsbehandlung mit Verbänden oder Strümpfen sowie Bewegung des Patienten eingeleitet werden. /

Risikofaktoren

Ein erhöhtes Thromboserisiko besteht unter anderem bei

 

  • Schwangeren 
  • Frauen, die hormonelle Kontrazeptiva oder Hormonersatzpräparate einnehmen 
  • Menschen mit vererbter Gerinnungsstörung 
  • Krebspatienten 
  • schwerer Allgemeinerkrankung mit Entzündung und Fieber 
  • Herzschwäche 
  • Verschlimmerung einer chronischen Atemwegserkrankung 
  • Patienten im Krankenhaus mit und ohne Operation oder Verletzung
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