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Apothekenabschlag

Die Fronten sind verhärtet

23.10.2012  17:52 Uhr

Von Stephanie Schersch / Nach der ersten Verhandlungsrunde zum Apothekenabschlag in der vergangenen Woche stehen sich Kassen und Apotheker uneinig gegenüber. Nach wie vor ist nicht klar, auf welcher Basis der Rabatt für 2013 verhandelt werden soll.

Aus Sicht des Deutschen Apothekerverbands (DAV) muss als Ausgangspunkt für die Verhandlungen der Abschlag aus dem Jahr 2010 gelten, dieser lag bei 1,75 Euro. Dafür erhielten die Apotheker zuletzt auch Unterstützung aus der Politik, so etwa von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP). Die Krankenkassen wollen hingegen den derzeitigen Rabatt in Höhe von 2,05 Euro als Ausgangspunkt wählen. Diesen Wert hatte das Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz für die Jahre 2011 und 2012 festgeschrieben. Hierbei handele es sich um ein befristetes Sonderopfer, daher müsse man nun wieder auf den Wert aus der Zeit vor dem AMNOG zurückkehren, heißt es beim DAV.

Neben der Ausgangsbasis herrscht auch Uneinigkeit über die vom DAV vorgelegten Daten zur wirtschaftlichen Entwicklung in den Apotheken. Die Krankenkassen stellen diese Zahlen infrage. Aufgrund von Kostensteigerungen in den Jahren 2011 und 2012 fordern die Apotheker eine Reduzierung des Abschlags von 1,75 Euro. Die Kassen sehen nach der Anhebung der Packungspauschale um 25 Cent hingegen keinen weiteren Ausgleichsbedarf für das Jahr 2011. »Ich habe kein Verständnis für die Position der Kassen«, sagte der DAV-Vorsitzende Fritz Becker im Anschluss an die Gespräche. Die Apotheker würden mit ihren Leistungen maßgeblich zum Erfolg der Rabattverträge beitragen. »Daher erwarte ich für die nächste Verhandlungsrunde, dass die Kassen die Leistungen der Apotheken für ihre Versicherten auch wirtschaftlich würdigen«, so Becker.

 

Auch der Bayerische Apothekerverband (BAV) hat das Verhalten der Krankenkassen kritisiert. Deren Haltung sei indiskutabel und eine völlige Missachtung der Leistungen der Apotheker, sagte der BAV-Vorsitzende Dr. Hans-Peter Hubmann. Seit Jahren bürdeten die Kassen den Apothekern immer mehr bürokratische Frondienste auf. »Gleichzeitig wollen sie ihnen zusätzlich über den Zwangsrabatt immer mehr Geld wegnehmen.« Hubmann forderte einen fairen Umgang mit den Apothekern. »Der Abschlag muss leistungsgerecht angepasst werden.«

 

Protestfax an Kassen

 

Zwar wolle man nicht generell am Instrument des Kassenrabatts rütteln, betonte Hubmann. Sollten die Kassen jedoch kein Entgegenkommen zeigen, werde der BAV seiner Forderung Nachdruck verleihen. In einem ersten Schritt hat der Verband seine 3100 Mitgliedsapotheken aufgerufen, die Krankenkassen mit einer Art Protestfax zur Kompromissbereitschaft anzuhalten.

 

Für den Fall, dass vor Ablauf des Jahres keine Einigung über den Abschlag zustande kommen sollte, prüft der DAV derzeit die Möglichkeit, den Rabatt einseitig ab 2013 auf 1,75 Euro festzusetzen. Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung wollte sich auf Nachfrage nicht zur ersten Verhandlungsrunde äußern. Die nächsten Gespräche zum Abschlag sollen am 14. November stattfinden. /

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