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Metformin jetzt auch bei moderater Nierenschwäche

18.10.2016  15:33 Uhr

Metformin jetzt auch bei moderater Nierenschwäche

Von Sven Siebenand / Metformin-haltige Präparate dürfen nun auch bei Typ-2- Diabetikern mit moderater Nierenfunktionsstörung zum Einsatz kommen. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat beschlossen, die Anwendung auf Patienten mit einer glomerulären Filtrationsrate (GFR) von 30 bis 59 ml/min auszuweiten. Die Fach- und Gebrauchsinformationen der betroffenen Antidiabetika werden aktualisiert.

Bisher wurde davon abgeraten, Pa­tienten mit eingeschränkter Nierenfunktion Metformin zu verordnen, weil bei ihnen womöglich das Risiko für eine Laktazidose als Nebenwirkung erhöht ist. Grundlage der neuen Empfehlung ist ein Review der EMA.

Demnach können auch Typ-2-Diabetiker mit moderat eingeschränkter Nierenleistung von einer Therapie mit dem Biguanid Metformin profitieren. Wissenschaftliche Literatur, klinische Daten, epidemiologische Studien und Therapieleitlinien wurden bei der Untersuchung berücksichtigt. Die EMA betont jedoch, dass es klare Dosierungsempfehlungen für dieses Patientenkollektiv geben muss. Zudem sollen die Patienten vor dem Start der Therapie und währenddessen einem Monitoring unterzogen werden. Vor Behandlungsbeginn und dann mindestens einmal jährlich soll die GFR bestimmt werden.

 

Die Hersteller von Metformin- Präparaten sind aufgerufen, zukünftige Fälle von Laktazidosen zu melden. Damit will die EMA sicherstellen, dass diese Nebenwirkung durch die Erweiterung des Patientenkollektivs nun nicht doch häufiger auftritt. Ferner stellt die EMA klar, dass Metformin für Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (GFR unter 30 ml/min) weiter kontraindiziert bleibt.

 

Vorsicht bei Fixkombis

 

In Sachen Fixkombination gilt es zu bedenken, dass entsprechende Präparate nun nicht automatisch für Patienten mit moderater Nierenfunktionsstörung empfohlen sind. Ein Beispiel sind Kombinationen aus Metformin und SGLT-2-Hemmern. So ist die Kombi aus Dapagliflozin und Metformin für Pa­tienten mit einer GFR unter 60 ml/min nicht empfohlen. Die Kombinationen aus Canagliflozin beziehungsweise Empa­gliflozin plus Metformin sollen nicht unter einer GFR von 45 ml/min eingesetzt werden. Bei Therapiestart sollen die Patienten dabei mindestens noch eine GFR von 60 ml/min haben. /

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