Zulassung für SIT-Tablette |
13.10.2015 16:29 Uhr |
Von Rolf Thesen / Hausstaubmilben-Allergikern steht demnächst ein neues Präparat zur spezifischen Immuntherapie (SIT) zur Verfügung. Acarizax® erhielt vor Kurzem vom Paul-Ehrlich-Institut die deutsche Zulassung. Laut Hersteller ALK-Abelló wird es in Deutschland voraussichtlich ab Januar 2016 auf dem Markt sein.
Die Tablette soll einmal täglich eingenommen werden. Sie enthält äquivalente Extraktmengen der beiden Hausstaubmilben Dermatophagoides pteronyssinus und Dermatophagoides farinae und damit die wichtigsten Allergene. Die Zulassung basiert unter anderem auf den beiden Phase-III-Studien MERIT und MITRA.
Mit Acarizax zeigte sich gegenüber Placebo eine deutliche Abnahme der für die Hausstaubmilben-Allergie typischen Symptome Rhinitis und Rhinokonjunktivitis. Zudem benötigten die Anwender weniger zusätzliche Rhinitis-Medikamente und schliefen besser als mit Placebo behandelte Patienten. Beide Studien belegen eine gute Verträglichkeit der Tablette. Aufgrund der Datenlage genehmigten die deutschen und europäischen Zulassungsbehörden als Indikationen sowohl allergische Rhinitis als auch allergisches Asthma bronchiale mit begleitender Rhinitis.
Indiziert ist die neue Tablette bei Erwachsenen im Alter von 18 bis 65 Jahren, bei denen eine Hausstaubmilben-Allergie diagnostiziert wurde und die folgende Kriterien erfüllen: Sie leiden trotz der Anwendung symptomlindernder Medikamente ganzjährig unter einer mittelschweren bis schweren allergischen Rhinitis. Oder sie weisen ein Hausstaubmilben-induziertes allergisches Asthma auf, das mit inhalativen Corticoiden nicht gut kontrollierbar ist und mit leichter bis schwerer allergischer Rhinitis einhergeht. Voraussetzung für die Anwendung von Acarizax ist, dass der Asthmastatus sorgfältig bewertet wurde.
Hausstaubmilben gehören weltweit zu den häufigsten Ursachen für Allergien. Die Allergie tritt ganzjährig und häufig bereits im Kindesalter auf. Die Symptome an der Nase und potenziell an der Lunge sind während der Heizperiode besonders stark ausgeprägt. Etwa 10 Prozent der Erwachsenen leiden unter den Symptomen einer allergischen Rhinitis, die auf eine Therapie mit symptomlindernden Medikamenten oft nur teilweise ansprechen. /