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Ebola-Viren

In Blut, Sperma und Tränen

14.10.2014  16:31 Uhr

Von Christina Hohmann-Jeddi / Nachdem sich eine Krankenschwester in den USA und eine in Spanien trotz Schutzkleidung mit dem Ebola-Virus infiziert haben, wächst auch in der westlichen Welt die Angst vor der Erkrankung. Das Virus könne einfacher übertragbar sein als bislang angenommen, so die Befürchtung. Dies ist nach aktuellem Kenntnisstand nicht der Fall, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) klarstellt.

Was ist bekannt über die Transmissionswege des Ebola-Erregers? Das Virus wird nicht über die Luft übertragen, sondern ausschließlich über direkten Kontakt mit den Körperflüssigkeiten von Erkrankten, heißt es in einer Mitteilung der WHO. Am stärksten infektiös seien Blut, Fäzes und Erbrochenes. 

 

Aber auch im Urin, in Muttermilch und im Sperma wurden bereits Ebola-Erreger nachgewiesen. Bei Männern, die eine Infektion überlebt haben, konnten in ihrem Sperma noch 70 Tagen nach der Genesung, einer Untersuchung zufolge sogar noch nach 90 Tagen, Viren detektiert werden. Inwieweit hierdurch ein Infektionsrisiko für Partner besteht, schreibt die WHO nicht. Die Autoren einer Untersuchung von 1999, die Viren sowohl in vaginalem Schleimhautsekret als auch in Sperma nachgewiesen hatten, rieten dazu, Genesenen für etwa drei Monate den Gebrauch von Kondomen nahezulegen (doi: 10.1086/514291). Allerdings ließen sich in der Studie keine Infektionen auf diesen Transmissionsweg zurückführen.

 

Ein gewisses Risiko ginge von Tränen und Speichel aus, obwohl die Datenlage hier uneinheitlich sei, heißt es in der WHO-Mitteilung. Aus Schweiß konnte dagegen bislang kein Ebola-Virus isoliert werden. Nicht auszuschließen sei, dass Ebola-Viren über Husten und Niesen von stark infektiösen Patienten auf andere übertragen werden können, wenn Speicheltröpfchen auf die Schleimhaut von nahestehenden Personen gelangen. Es gebe aber keine Studie, die diesen Übertragungsweg bislang dokumentieren konnte.

 

Das Ebola-Virus kann dagegen indirekt, über kontaminierte Flächen und Gegenstände, übertragen werden. Die Erreger bleiben außerhalb des Körpers für einige Tage infektionsfähig, schreibt das Robert-Koch-Institut in seiner Übersicht zum Ebola-Fieber. Auf Oberflächen, die dem Sonnenlicht ausgesetzt oder getrocknet sind, überlebe das Virus wenige Tage.

 

Gefährliche Fehler

 

Wie sich die Krankenschwestern in Madrid und in Dallas trotz Schutzanzügen infizieren konnten, wird derzeit untersucht. Im Fall der spanischen Patientin könnte es beim Ausziehen der Handschuhe zu einem Fehler gekommen sein. Solche Pannen würden unterbunden, wenn die Schutzanzüge vor dem Ausziehen desinfiziert würden oder das Ausziehen von anderen Personen kon­trolliert würde. Auch im Fall der US-amerikanischen Krankenpflegerin, die positiv auf Ebola getestet wurde, ist der Infektionsweg noch unklar. Ein Problem scheint jedoch zu sein, dass das Personal zu wenig im Umgang mit Ebola-Patienten und dem An- und Ablegen der Schutzkleidung geschult wurde. /

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