Pharmazeutische Zeitung online

Nachgefragt

15.10.2013  18:31 Uhr

Welche Arzneimittel sind in Ihrer Apotheke derzeit nicht lieferbar und wie reagieren betroffene Patienten darauf?

Zurzeit sind bei uns nicht lieferbar: Estramon Conti 40/130, L-Thyroxin + Jodid, Metoprolol-succ 47,5, Metformin Lich, Pantoprazol Heumann 40 mg. Früher gab es oft Probleme mit Betapharm, Pantoprazol Dura und Metformin. Die Patienten sind oft ungehalten, wenn sie nicht ihr gewohntes Medikament bekommen. Ein großes Problem sind nicht lieferbare Hormone. Fast immer lösen wir dies durch Austausch der Firma und verwenden das Sonderkennzeichen. Das größere Problem sind nicht lieferbare Wirkstoffe. Zum Glück konnten wir bisher mit dem Arzt einen Ausweg finden.

Annette Schimpke-Meier, Paracelsus-Apotheke, Heidelberg

Bei uns waren Thyronajod und die Alternativpräparate längere Zeit nicht lieferbar. Bei Arzneimitteln mit geringer therapeutischer Breite oder sich stark unterscheidender Bioverfügbarkeit kann ein Herstellerwechsel oft problematisch sein. Ich versuche grundsätzlich, jeden Fall differenziert zu analysieren. Falls das Präparat eine Erstverordnung ist oder ein engmaschiges Monitoring stattfindet, tausche ich auch diese Arzneimittel aus. Die anfangs oft verärgerten Kunden verhalten sich kooperativ, wenn ich ihnen die Situation erklärt habe. Es wäre wünschenswert, wenn bei Rabattverträgen auf langfristige Lieferfähigkeit geachtet wird.

Gerlind Sohst, Kirchheim

Froh sind wir, dass bei uns seit Ende September der Rabatt-Grippeimpfstoff verfügbar ist. Die Engpässe bei Zwischenstärken der L-Thyroxin Präparate haben uns auch erreicht. Seit Wochen sind Cefixim-Zubereitungen als Saft oder Tabletten schlecht zu bekommen. Metoprolol-Präparate sind nicht lieferbar. Es sind die »üblichen Verdächtigen« der Pharmafirmen, die mit ihren Preisen immer wieder Ausschreibungsgewinner der Rabattverträge der großen Krankenkassen sind. Wann werden sie mal zur Verantwortung gezogen?

Markus Dunkel, Apotheke Althaldensleben, Haldensleben

Nach Antibiotika (Cephalosporine, Doxycyclin) fehlen aktuell Zubereitungen mit Schilddrüsenhormonen. Neben einzelnen Herstellern mit notorisch schlechter Lieferfähigkeit (Betapharm) fallen immer häufiger firmenübergreifende Lieferengpässe auf. Das zeigt, wie die Globalisierung die Abhängigkeit von wenigen Lieferanten fördert. Wie bei Clopidogrel zu sehen, können Produktionsausfälle zu langen Problemen führen.

Eric Martin, Hubertus Apotheke, Marktheidenfeld

Bei uns sind aktuell Euthyrox 112, 137, 75 und 88, sowie L-Thyrox Hexal 75 nicht lieferbar. Problematisch ist diese Situation, weil manche Dosierungen nur von wenigen Generika-Herstellern angeboten werden. In Einzelfällen ist eine Versorgung von Patienten nur durch Stückeln zweier anderer, verfügbarer Dosierungsvarianten möglich gewesen.

Christian Ude, Stern-Apotheke, Darmstadt

Am 12. Oktober hatten wir 31 Defekte von Arzneimitteln, die wir aufgrund häufiger Nachfrage ständig vorrätig haben. Oft ist die Liste noch länger, teilweise mit mehr als 50 Defekten. Im Moment sind Merck und Hexal stark betroffen. Die Firma Betapharm ist es stets. Bei Merck mit den betroffenen Schilddrüsenpräparaten ist besonders ärgerlich, dass man bei Telefonkontakt nur mit einem Anrufbeantworter verbunden wird, der die Liste der nicht lieferbaren Arzneimittel herunterbetet mit dem Datum der voraussichtlichen Lieferfähigkeit. Viele Importe sind immer wieder von Lieferengpässen betroffen. Der bürokratische Aufwand, dies auf dem Rezept zu vermerken und nachweisen zu müssen, kostet viel Zeit und Energie und erschwert die wichtige Arzneimittelberatung. Das trifft bei den Patienten auf kein Verständnis. Umfangreiche, zeitintensive Erklärungen sind erforderlich. Wünschenswert ist natürlich, dass es wieder wie früher diese Engpässe nicht gibt. Ich kann mich nicht erinnern, dass in früheren Zeiten so viele Arzneimittel so lange nicht lieferbar waren.

Hiltrud von der Gathen, Ickerner Markt-Apotheke, Castrop-Rauxel

Der Engpass bei Schilddrüsentherapeutika verursacht den größten Anteil an Erklärungsbedarf. Doch auch Präparate mit Metoprolol, Metformin oder Amitriptylin bereiten Probleme. Das ist umso unerfreulicher, weil es sich vielfach um Arzneistoffe mit sensiblen Indikationen handelt und man mit leeren Händen dasteht. Die Reaktionen der Patienten schwanken zwischen Wut und Resignation, da ein Verzicht auf die Therapie nicht zur Diskussion steht. In Anbetracht der geringen Möglichkeiten zur Beratung – denn dazu findet sich kein Ohr mehr – können einem die Tränen kommen.

Kathrin Müller, Apotheke am Goetheplatz, Bünde


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