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Herzinfarktrisiko

Ernährung genauso wichtig wie Gene

18.10.2011  15:31 Uhr

Von Annette Mende / Wer ein genetisch bedingt erhöhtes Herzinfarktrisiko hat, sollte besonders strikt auf seine Ernährung achten. Denn eine herzgesunde Kost kann den Nachteil wett­machen, den Träger bestimmter Risikogene haben, und die Infarktgefahr auf Normalmaß senken.

Seit Langem ist bekannt, dass neben äußeren Faktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum und Sport auch die familiäre Veranlagung für die Höhe des individuellen Herzinfarkt­risikos entscheidend ist. Als genetischer Risiko-Hotspot dafür wurde in den vergangenen Jahren die Chromosomenregion 9p21 ausgemacht.

 

Genetische Varianten in dieser Re­gion sind assoziiert mit einem signifikant erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und Herzinfarkt. Diese Gefahr lässt sich jedoch durch eine gesunde Ernährung kompensieren, wie Forscher um Cathryn Lewis vom Kings College in London in einer aktuellen Publikation im Fachjournal »Plos Medicine« zeigen konnten (doi: 10.1371/journal.pmed.1001106).

Die Autoren bedienten sich in ihrer Arbeit unter anderem der Daten von mehr als 8000 Probanden der globalen retrospektiven Fallkontrollstudie »Interheart«. Sie verifizierten zunächst, dass eine Variation im 9p21-Locus auch bei nicht-europäischen Ethnien mit einem erhöhten Herzinfarktrisiko verbunden ist. Dieser Zusammenhang war bislang vor allem bei Untersuchungen mit kaukasischen Probanden festgestellt worden. In der vorliegenden Studie bedeutete ein SNP (Single Nucleotide Polymorphism) im Bereich von 9p21 für den Betroffenen einen rund 20-prozentigen Anstieg des Herzinfarktrisikos (Odds Ratio 1,18 bis 1,20).

 

Rohkost statt Fastfood

 

Studienteilnehmer mit dem Risikogen hatten jedoch ein ähnlich niedriges Herzinfarktrisiko wie Personen ohne die genetische Variation, wenn sie wenig Fleisch, salzige Snacks und frittierte Speisen aßen und stattdessen viel Obst, Gemüse, Rohkost, Nüsse, Süßspeisen und Molkereiprodukte zu sich nahmen. Befolgten sie die Ernährungsempfehlungen weniger konsequent, stieg ihr Herzinfarktrisiko auf das 1,3-Fache der genetisch nicht Belasteten an (Odds Ratio 1,32). Homozygote Träger der 9p21-Variation, die sich ungesund ernährten, hatten sogar ein doppelt so hohes Infarktrisiko (Odds Ratio 1,98). / 

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