Pharmazeutische Zeitung online
Glicemia-Studie

Diabetes-Prävention in der Apotheke

09.10.2012  16:02 Uhr

Von Brigitte M. Gensthaler / Erstmals wird eine Präventionsstudie des WIPIG von Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit finanziell gefördert. Die PZ fragte dazu den bayerischen Gesundheitsminister Marcel Huber (CSU).

PZ: Das bayerische Gesundheitsministerium fördert die GLICEMIA-Studie mit einem maßgeblichen Betrag. Warum?

 

Huber: Gesundheitsförderung und Prävention sind wichtige Säulen bayerischer Gesundheitspolitik. Das Bayerische Gesundheitsministerium unterstützt daher das Diabetes-Präventionsprojekt GLICEMIA im Rahmen der Gesundheitsinitiative Gesund.Leben.Bayern mit insgesamt 72 000 Euro. Ziele der Gesundheitsinitiative sind die Förderung von Prävention und Vorsorge sowie die Information und Aufklärung über eine gesunde Lebensweise. Schwerpunkte sind dabei gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung. Typ-2-Diabetes ist eine typische Zivilisationskrankheit, die durch ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel ausgelöst werden kann. In Deutschland gibt es rund 6 bis 7 Millionen bekannte Diabetesfälle, die Dunkelziffer ist deutlich höher. Durch einen gesunden Lebensstil, der am besten schon im Kindes- und Jugendalter beginnen sollte, lässt sich die Erkrankung meistens verhindern. Genau hier setzt das Projekt GLICEMIA an: Ziel ist es, Personen mit erhöhtem Diabetesrisiko in Apotheken gezielt anzusprechen und zu einem gesunden Lebensstil zu motivieren.

 

PZ: Sehen Sie Konfrontationspunkte mit den Ärzten?

Huber: Bei Präventionsprojekten müssen alle mitmachen: Patienten, Apotheker und Ärzte. Apotheker und Ärzte können sich dabei gut ergänzen. Die Apotheker können die Menschen mit einem erhöhten Diabetesrisiko gezielt ansprechen und sie bei den angebotenen Präventionsmaßnahmen intensiv begleiten. Die medizinische Behandlung erfolgt ausschließlich durch Ärzte.

 

PZ: Erwarten Sie von der Studie Ergebnisse, die Ihr Ministerium im Rahmen der Initiative Gesund.Leben.Bayern. verwerten kann?

 

Huber: Unser gemeinsames Ziel ist es, ein Netzwerk aller Präventionspartner in Bayern aufzubauen und bei Gesundheitsförderung und Prävention in allen politischen und gesellschaftlichen Bereichen verstärkt zusammenzuarbeiten. Das Modellprojekt GLICEMIA wird wichtige Erkenntnisse liefern, wie Präventionsprogramme in Apotheken in Zusammenarbeit mit Ärzten und anderen Partnern erfolgreich umgesetzt werden können.

 

PZ: In Bayern gibt es vielfältige Präventionsangebote für die Bürger. Welche Rolle können und sollen Apotheker dabei spielen?

 

Huber: Apotheker sind wichtige Akteure in der Gesundheitswirtschaft. Sie stellen die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln sicher und sind Ansprechpartner für die Menschen vor Ort. Darüber hinaus können sie wichtige Aufgaben wie die allgemeine Gesundheitsberatung oder die Information über eine gesunde Lebensweise übernehmen. Mit Gesundheitstests und anderen Screening-Dienstleistungen zur Früherkennung können sie einen wichtigen Beitrag zur Prävention leisten.

 

PZ: Apotheker können spezifische Leistungen nicht unentgeltlich erbringen. Halten Sie eine Honorierung von Beratungsleistungen in der Apotheke für denkbar und möglich?

 

Huber: Eine gute Beratung gehört zum Beruf des Apothekers dazu. Die Verpflichtung zur persönlichen, aktiven Beratung wurde zudem mit Inkrafttreten der neuen Apothekenbetriebsordnung nochmals bekräftigt. Die Beratung bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln wird bereits über den Arzneimittelpreis vergütet. Natürlich können sich Apotheker mit einer guten Beratung Wettbewerbsvorteile sichern und neue Kunden gewinnen.

 

PZ: Welche Bedeutung hat die flächendeckende Präsenz der öffentlichen Apotheke für Sie?

 

Huber: Die ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln durch öffentliche Apotheken ist von hoher Bedeutung für das Gesundheitsland Bayern und gerade im ländlichen Raum unverzichtbar. Apotheken leisten zudem einen wichtigen Beitrag für eine erfolgreiche Prävention, denn sie erreichen ihre Kunden frühzeitig und können über den individuellen Umgang mit Gesundheitsrisiken aufklären und Tipps für die Prävention geben. Sie helfen so mit, Krankheiten vorzubeugen und Frühformen rechtzeitig zu erkennen. Bayern wird sich auch weiterhin für eine angemessene Honorierung der Apotheker einsetzen.

 

PZ: Bitte vervollständigen Sie den Satz: »Ich begrüße das Engagement der Apotheker, weil…«.

 

Huber: … Apotheker kompetente und wichtige Partner zur Stärkung von Gesundheitsförderung und Prävention in Bayern sind. /

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