Mehr Aussteller, kleinere Messestände |
11.10.2011 18:57 Uhr |
Es sind wirtschaftlich schwierige Zeiten, besonders für den Pharmamarkt. Umso bemerkenswerter, dass die Zahl der Aussteller auf der Expopharm im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist.
Mit rund 27 500 Besuchern hat die Expopharm in diesem Jahr einen neuen Besucherrekord aufgestellt. Im Vergleich zur letzten Messe in Düsseldorf bedeutet dies einen Anstieg um 10 Prozent. Das Wachstum der Messe wird auch von einer Internationalisierung getragen. »In diesem Jahr kam fast jeder fünfte Besucher aus dem Ausland«, sagt Gregor Ulrich, Geschäftsführer der Werbe- und Vertriebsgesellschaft Deutscher Apotheker (WuV).
Gregor Ulrich, Geschaftsführer der Werbe- und Vetriebsgesellschaft Deutscher Apotheker (WuV)
Die nackten Zahlen sind natürlich wichtig. Aus Sicht der Aussteller geht es aber nicht allein um Quantität, sondern auch Qualität. Geschäfte machen lässt sich am besten mit dem Apothekenleiter oder der –leiterin. In diesem Jahr konnten die Aussteller mehr als zufrieden sein. Ulrich: »Die genauen Zahlen kenne ich noch nicht. Wir gehen aber davon aus, dass mehr als 10 000 Leiter unter den Besuchern waren.«
Für Ulrich ist es die letzte Expopharm, bevor er in den Ruhestand geht. Gleichzeitig war es seine 20. Messe. Seinen Job machte er dennoch »mit den gleichen Gefühlen wie immer«. Das heißt: mit der Sorge, dass alles gut läuft. Das kann er nun mit Fug und Recht sagen, denn die Zahlen können sich auch jenseits der Besucherzahl sehen lassen. Die Ausstellungsfläche ist zwar mit 21 000 Quadratmetern etwas kleiner als 2010 (um etwa 350 Quadratmeter). Viele Aussteller haben offenbar mit Blick auf die Kosten ihre Stände verkleinert. Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds haben sich aber insgesamt mehr Aussteller als im Vorjahr angemeldet (497 statt 483). Besonders erfreulich findet Ulrich, dass auch mehr ausländische Aussteller dabei waren (84 statt 80). Sie kamen aus Belgien, Bulgarien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, England, Italien, Japan, Kanada, Lettland, Litauen, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich, Polen, Portugal, San Marino, der Schweiz, Slowenien, Spanien, Türkei, Tschechien und den USA. Verglichen mit der Expopharm vor zwei Jahren sind in diesem Jahr sogar 82 Prozent mehr Aussteller aus dem Ausland dabei. »Wir haben es geschafft, die Messe international zu gestalten«, sagt Ulrich.
Die Expopharm bot mit dem internationalen Meeting Point in Halle 5 einen attraktiven Treffpunkt, der von der »internationalen Industrieprominenz« rege genutzt wurde. Hier trafen sich ausländische Aussteller und Besucher, um Geschäfte anzubahnen, Joint Ventures zu schmieden und Netzwerke zu knüpfen und zu pflegen. Und auch für die WuV entstanden hier neue Kontakte. Rund 1000 Visitenkarten hat Ulrich in den fünf Tagen erhalten. Ein wichtiger Baustein dafür, dass die Messe ihre Position als Europas größte pharmazeutische Fachmesse weiter ausbaut.
Besonders großes Interesse zeigten die Türken. »Wir haben 1100 Eintrittskarten in die Türkei verkauft«, berichtet Ulrich. Für die türkischen Apotheker gab es sogar einen Vortrag von ABDA-Jurist Michael Jung über das deutsche Apothekenwesen, der ins Türkische übersetzt wurde. Auch wenn Ulrich nächstes Jahr nicht mehr für die Messeleitung Verantwortung trägt, arbeitet er schon jetzt an einer chinesischen Ausstellerpräsenz. Dieser wichtige Wachstumsmarkt soll auf der Expopharm 2012 vertreten sein. Schließlich soll sie auch in Zukunft ihrer Rolle als internationaler pharmazeutischer Leitmesse gerecht werden. /