Lebendige Solidarität |
12.10.2010 18:12 Uhr |
Bei der Eröffnung des Deutschen Apothekertags dankte der Botschafter der Republik Haiti, Jean-Robert Saget, den Apothekern für ihre große Hilfe nach dem Erdbeben am 12. Januar in Haiti. Und er bat weiterhin um Solidarität.
Die Soforthilfe sei sehr wichtig gewesen, betonte Saget im Gespräch mit der PZ. Schon die ersten Ärzteteams der Hilfsorganisation Humedica seien mit Arzneimittelpaketen und Wasserentkeimungstabletten von »Apotheker helfen« ausgerüstet gewesen. »So konnten sie den Verwundeten sehr rasch und gut helfen.« Obwohl viele weitere Hilfsaktionen folgten, ist die Lage der Menschen rund um Port-au-Prince immer noch schwierig. »Es gibt keinen wesentlichen Fortschritt, viele Menschen leben noch in Zelten. Und die Regenzeit verschlimmert alles«, berichtet der Botschafter. Es habe bereits Todesopfer durch Regen und Stürme gegeben.
Jean-Robert Saget, Botschafter der Republik Haiti
Das Land befindet sich laut Saget jetzt im Wiederaufbau. Für besonders wichtig hält er Waisenhäuser, Schulen und Ausbildungsstätten, zum Beispiel für Krankenschwestern und Physiotherapeuten, aber auch Bibliotheken. Man müsse jedoch auch an die Orte im Hinterland denken, die viele Flüchtlinge aufgenommen haben. Welche Gruppen brauchen besonders dringend Hilfe? Der Diplomat antwortet sofort: »Frauenorganisationen und Menschen, die sich mit Kindern beschäftigen. Wenn Frauen Unterstützung bekommen, nützt dies den Kindern und den Männer.«
Saget verwies beim Apothekertag auf die historischen Verbindungen zwischen Deutschland und Haiti und bat um Unterstützung. »Es gibt so viele Möglichkeiten, beim Wiederaufbau zu helfen. Ich hoffe, dass die Solidarität lebendig bleibt.« /