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Genzyme

Alemtuzumab – die Zweite

01.10.2013  18:05 Uhr

Von Daniel Rücker / Die Sanofi-Aventis-Tochter Genzyme macht sich wieder unbeliebt. Das Unternehmen hat in Zusammenarbeit mit Bayer das Alemtuzumab-haltige Präparat Lemtrada® zur Behandlung von Patienten mit Multipler Sklerose (MS) auf den Markt gebracht – zu einem astronomischen Preis.

Vor einem Jahr hatte Genzyme erstmals den kollektiven Ärger von Onkologen, Patienten und Apothekern auf sich gezogen. Im August 2012 hatte das Unternehmen sein Alemtuzumab-haltiges Präparat MabCampath® zur Behandlung von Patienten mit chronisch-lymphatischer Leukämie vom B-Zell-Typ vom Markt genommen. Nicht weil das Präparat die therapeutischen Ziele verfehlte. Der monoklonale Antikörper warf lediglich zu wenig Gewinn ab. Das soll nicht heißen, dass das Präparat ein Schnäppchen war. Drei Flaschen MabCampath mit 30 mg pro ml kosteten immerhin 1896 Euro.

Entsprechend groß war die Entrüstung. Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie bezeichnete das Vorgehen von Genzyme als absolut inakzeptabel. Ähnlich sah es die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AKdÄ): »Das Mittel jetzt einfach vom Markt zu nehmen, um ein neues Patent für die Behandlung der MS anzumelden und dann den Preis hochzutreiben, ist schon ein starkes Stück. So eindeutig habe ich das noch nicht erlebt«, sagte der AKdÄ-Vorsitzende Professor Wolf-Dieter Ludwig gegenüber der »Süddeutschen Zeitung«.

 

Nun hat Genzyme die Stufe zwei in diesem profitablen Spiel gezündet. Die Vermutung, dass Genzyme MabCampath nur deshalb vom Markt genommen hat, weil das Unternehmen ansonsten bei der Preisfestsetzung eingeschränkt gewesen wäre, hat sich bestätigt. Lemtrada kostet sagenhafte 887 Euro pro Milligramm, das ist rund 40-mal so viel wie MabCampath. 12 mg Lemtrada kosten 10 653 Euro.

 

Attraktive Indikation

 

Hinzu kommt, dass Lemtrada nun in einer deutlich attraktiveren Indikation vermarktet wird. In Deutschland leidet nur eine dreistellige Zahl Patienten an CLL. Dem stehen deutlich mehr als 100 000 MS-Kranke gegenüber. /

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